Juli 1981

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August 1981



Stolze Sieger

Bei den Gemeindemehrkampfmeisterschaften der Gemeinde Bestwig am 26. Juni konnten sich mehrere junge Athleten der Grundschule Ramsbeck in die Siegerlisten eintragen. Bei den Jungen des Jahrgangs 1973 und jünger wurde Daniel Tome´ 2. Sieger mit 1382 Punkten vor Kai Albers mit 1244 Punkten. In dieser Altersgruppe siegte Nicole Stratmann bei den Mädchen mit 1365 Punkten.

Jahrgang 1972: Sieger Yusuf Dikme mit 1522 Punkten, 3. Andreas Pieper 1509 Punkte.

Jahrgang 1971: Sieger Ronny Tome´ mit 1949 Punkten vor Erkan Ulutas 1765 Punkte, Mädchen 2. Fatima Topuz mit 1571 Punkten. Sie erbrachte mit 3,71 m im Weitsprung eine herausragende Leistung.

Beim 800 m Lauf wurde Michael Theune zweiter, den gleichen Platz belegte Elke Niedenführ im 600 m Lauf der Mädchen. Während die 4 x 50 m Pendelstaffel der Jungen klar siegte, belegten die Mädchen Platz zwei.

3500 Kinder sagen Dankeschön

1901 wurde sie mit Hilfe einer Hebamme geboren, dann übte sie diesen Beruf selber in und rund um Ramsbeck 40 Jahre aus. Am 1. August darf Frau Änne Wunderlich, Ramsbecks Storchentante, ihr 80. Lebensjahr vollenden.

In den ersten Jahren ihrer Tätigkeit musste sie alle Wege zu Fuß zurücklegen. Bei Wind und Wetter, bei Schnee und Regen war sie mit ihrem kleinen, schwarzen Köfferchen unterwegs, um neue Erdenbürger ans Licht der Welt zu bringen.

Alle „ihre” Kinder wünschen ihr zu ihrem Festtag Gesundheit und Gottes Segen. Wir schließen uns diesen guten Wünschen an.

„75 Jahre St. Barbara-Kirche Andreasberg”

Zu dem Artikel „75 Jahre st. Barbara-Kirche Andreasberg in unserer letzten Ausgabe erhielten wir folgenden Leserbrief:

„Wie in Ihrer letzten Ausgabe zu lesen war, gab es Stimmen, die über den schlechten Besuch des Festgottesdienstes anlässlich des 75-jährigen Bestehens der St. Barbara-Kirche enttäuscht waren.

Auch aus meiner Sicht ist diese Feststellung berechtigt, denn ein Fest - und in diesem Falle das Kirchweihfest - ist dazu da, die Gemeinschaft einer Gemeinde (Kirchengemeinde) zu festigen. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn ein jeder mithilft, teilnimmt und das Fest einem guten Organisationsteam unterliegt.

Warum gelang wohl dieses Fest nicht? Lag es an der fehlenden Bereitschaft zur Mithilfe oder lag es vielleicht an dem Organisationsteam? Ein Beispiel für ein gelungenes Fest ist das Pfarrfest 1979. An diesem Fest waren alle örtlichen Vereine durch ihre Mithilfe beteiligt. Warum sprach der Pfarrgemeinderat sie nicht in diesem Jahre an?

Erfreulich war, dass die Ramsbecker Chorgemeinschaft den Festgottesdienst gekonnt mitgestaltete. Doch leider habe ich die Mitglieder dieses Chores am Nachmittag vermisst! Hatte man etwa vergessen, sie einzuladen? Auch sie waren durch ihr Bemühen ein Teil unserer Gemeinschaft geworden.

Eine weitere Kritik, die ich aufzuführen habe, ist die Zeitwahl. Warum wurde das Fest nicht „durchgezogen”, d. h. warum konnte das bunte Treiben „rund um die Hubertushalle” nicht schon nach dem Festgottesdienst beginnen? So sollte erst durch den Festgottesdienst Gemeinschaft ausgeübt werden, diese wurde dann wiederum für Stunden unterbrochen, und am Nachmittag sollte sie ein jeder weiterpflegen. Sicherlich ein Grund für die schlechte Besucherzahl im Festgottesdienst als auch am Nachmittag.

Knobelfreunde

Auf der Suche nach Abwechslung erfanden Knobelfreunde aus Andreasberg das „Andreasberger Roulette”. Eine gefangene Fliege wird unter einen umgestülpten Aschenbecher gesteckt. Eine Runde muss zahlen, aus wessen Loch die Fliege ihr zeitweiliges Gefängnis verlässt. Bei der Premiere sorgte dieser Zeitvertreib für ungewöhnliche Heiterkeit.

Eine starke Leistung

Das nahende Schützenfest in Ramsbeck hatte es Dr. Dieter Hegemann eingegeben, das Wahrzeichen von Ramsbeck, den Kamin unterm Bastenberg festlich zu schmücken. Gedacht war an eine kleine Prozessionsfahne. In dreistündiger Arbeit war dann das Werk vollbracht: Ramsbeck wurde hoch vom Berge von einer stolz wehenden Fahne gegrüßt.

Die meiste Zeit musste unser Doktor und sein Assistent Martin Hermes aus Berlar wohl mit Nachdenken verbracht haben, denn die Fahne wurde mit Hilfe von Pfeil und Bogen und damit hochbeförderter Leinen hochgezogen und befestigt. Da kann man nur sagen: Respekt vor diese kniffeligen, technisch reifen Leistung!

(Anm.: Aus dieser Aktion entstand der Kaminfahnenförderverein, der zu Weihnachten einen Stern, zu Ostern ein Kreuz und in der übrigen Jahreszeit eine Fahne auf dem Kamin zeigt.)

Zehn Jahre IPA-Heim Ramsbeck

Am 18. Juli konnte das IPA-Heim in Ramsbeck hinter dem Krankenhaus auf sei zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Hinter dem Namenskürzel IPA verbirgt sich der internationale Freundschaftsverband der Polizei, der in mehr als 50 Ländern besteht. Nach dem Motto dieser Vereinigung „Dienen durch Freundschaft” wollen die Mitglieder Kontakte pflegen, Erfahrungen austauschen und viele freundschaftliche Bande über die nationalen Grenzen hinaus knüpfen.

Das Haus in Ramsbeck gehört der Verbindungsstelle Hochsauerland/Hellweg, die 160 Mitglieder hat. Es wurde zuerst angepachtet, bis es 1974 käuflich erworben wurde. 1980 kam noch ein beträchtlicher Teil des ehemaligen Tennisplatzes hinzu.

Dem eingetragenen Verein steht Wilhelm Göckeler aus Meschede vor, der sich auch stark als Geschäftsführer der Bezirksverkehrswacht engagiert. Ihm zur Seite stehen Wolfgang Wenzel als Stellvertreter und Schriftführer sowie Manfred Schulte und Hans Schmitte als Kassenwarte.

Die Gästeschar im Hause ist international, zu den über 30.000 Übernachtungen trugen neben Holländern als Hauptnutzern Belgier, Dänen, Schweden, Norweger, Engländer, Schweizer, ja selbst Amerikaner und Australier bei. Durch das IPA-Heim wurde der Name Ramsbeck weltweit bekannt und - wie die Zahl der immer wiederkehrenden Besucher zeigt (einer kommt bereits zum 25. Mal) - immer beliebter.

Zu diesem angenehmen Aufenthalt trägt selbstverständlich besonders das gemütliche Haus bei. Es gibt drei Einzelzimmer und acht Doppelzimmer, dazu einen Tagungsraum, einen Clubraum, einen Speiseraum und zwei Küchen. Alles ist sehr rustikal gehalten und alles wurde in ehrenamtlicher Tätigkeit erstellt und wird auch so verwaltet. Neu sind eine Bleiverglasung im Tagungsraum und die gelungene Renovierung des alten, sehr unansehnlichen Tennishäuschens. Ein Grillplatz und eine Grünanlage sollen noch folgen.

Gepflegt wird ein reges Clubleben, aber zu Gast sind auch Gruppen wie Ramsbecks Senioren. Zur Nachbarschaft und zur Gemeinde besteht ein gutes Verhältnis. Dies zeigte sich auch an den vielen Gästen, die zum Gratulieren kamen.

Ein angenehmer Gast

Zur Zeit macht in der Pfarrei St. Margaretha in Ramsbeck Padre Dr. Cesar Landivar Urlaubsvertretung für Pastor Vor. Dieser liebenswürdige und bescheidene Priester war schon einmal in Ramsbeck.

Frau Arens aus Meschede, die ihn in Ramsbeck als Haushälterin betreut, stellte diesen Bericht über Pater Cesar zusammen:

„Padre Dr. Cesar Landivar kommt aus Quito, der Hauptstadt von Ekuador in Südamerika. Er baut eine landwirtschaftliche Schule für arme Schüler auf. Die Schule liegt 60 km von Quito entfernt. Diesen Weg muss Padre Cesar jeden Morgen fahren. Bis jetzt zählt die Schule vier Klassen, jedes Jahr kommt eine höhere Klasse hinzu. Nach sechs Jahren machen die Schüler das Abitur. Voraussichtlich soll diese Schule später ein Zweigbetrieb der Universität Quito werden, an zu landwirtschaftlichen Ingenieuren und Tierärzten ausgebildet werden soll.

Padre Cesar lehrt die Fächer Spanisch, Religion, Literatur und Musik. Seine Schüler sind sehr begabt, aber arm. Manche kommen am Morgen nach einen zweistündigen Fußmarsch nüchtern zur Schule. Eine Zeit lang erhielten sie von Padre Cesar ein Frühstück, bestehend aus einem Brötchen, einem Glas Milch und einer Banane. Heute ist das leider nicht mehr möglich.

Schulgeld wird nicht erhoben, die Eltern wären auch nicht in der Lage, einen Beitrag zur Ausbildung ihrer Kinder zu leisten. Bis vor zwei Jahren hat Padre Cesar auch das Geld für Schulbücher, Hefte etc. vorgestreckt, die Erfahrung zeigte, dass es nicht zurückgezahlt wurde. Nun ist er nicht mehr in der Lage, auf diese Weise zu helfen.

Die Genoveva-German-Schule ist eine Privatschule, die weder vom Staat noch der Kirche unterstützt wird. Das Geld für den Unterhalt und die 16 Lehrer muss er selbst aufbringen. Das tut er durch den Verkauf der eigenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse.