Februar 1984

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März 1984



Die Jäger tagten

Die Hubertus-Stube der Ramsbecker Schützenhalle war der passende Rahmen für die diesjährige Generalversammlung des Hegerings Bestwig mit Gehörnschau; die Jäger selbst nennen es Hegeringsversammlung. Hegeringsleiter Rudi Eilinghoff konnte über 120 Jäger begrüßen, für die der Bläserkorps Heringhausen zur Begrüßung und Unterhaltung blies.

Die jagdliche Beute an Rehtrophäen, 173 Stück an der Zahl, konnte begutachtet werden. Vorher hatte eine fachkundige Jury unter der Leitung von Oberforstrat Schmidt diese Gehörne kritisch unter die Lupe genommen und bewertet. Von den 197 freigegebenen Böcken wurden 173 erlegt, davon 18 durch Verkehrsunfälle. 16 Böcke kamen in die Klasse I, d. h. sie müssen über vier Jahre alt gewesen sein und ein Gehörngewicht von mindestens 210 Gramm erreichen.

Herr Schnepp aus dem Revier Velmede errang Gold mit 380 Gramm, Herr Fliß schoss in Heringhausen den „Silberbock” mit 340 Gramm und Herr Reinhold erlegte im von Wendt´schen Revier den „Bronzebock” mit 325 Gramm Gehörngewicht. Einen interessanten Bock schoss Dr. Kathol im Bastenberg, dessen Spießer fast schwarz waren. Beeindruckend waren auch die „Waffen” eines 104,5 kg schweren Keilers, die als einzige andere Trophäe gezeigt wurden. Er ließ sein Leben in einem Eversberger Revier im Arnsberger Wald.

Oberforstrat Schmidt regte in der Besprechung der Schau an, mehr Äsungsflächen für das Wild zu schaffen. 1,5 % der Jagdfläche wären hier das Ziel. Auch die Aufforstung mit Laubwald würde das Nahrungsangebot für das Wild verbessern. Als willkommene Folge würden sich auch bessere Gehörne entwickeln.

Für vorbildliche Hege und Pflege wurde Josef Kemmerling aus Heringhausen mit der Hegemedaille ausgezeichnet. Bein anschließenden frohen jagdlichen Beisammensein, bei dem die Ramsbecker Schützenbruderschaft Gastgeberin war, zeigte es sich, dass die Jäger nicht nur mit der Büchse ihren Mann stehen können.

Das rote Haus ist weg

Das rote Haus in Ramsbeck am Ortsausgang nach Heringhausen wurde dieser Tage abgebrochen. Ihm wird sicherlich niemand eine Träne nachweinen, da es mit der zeit doch ziemlich herunter gekommen war. Seinen Namen erhielt es von den unverputzten Backsteinen, aus denen es errichtet worden war.

Vom ursprünglichen Besitzer Stolberger Zink A. G. wurde es an Herrn Itani verkauft, der es wiederum an die Gemeinde veräußerte. Es hätte einem später zu erfolgenden Ausbau der L 776 im Wege gestanden. Erfreut darf man sagen: Ein Schandfleck ist weg!

Tatenfrohe Altengemeinschaft

Auch im abgelaufenen Jahr 1983 war die Ramsbecker Altengemeinschaft nicht untätig. Die 37 Frauen und 13 Männer kamen regelmäßig zu 22 Veranstaltungen zusammen. Fahrten führten an den Biggesee, nach Bad Lippspringe und Paderborn, zu den Adlerwerken nach Holzwickede mit Modenschau und zum Wildpark in Voßwinkel.

Der Hausfotograf Alfons Hesse zeigte Dias über vergangene Schützenfeste, über Griechenland und das Klein-Walsertal. Dazu gab es den Karneval, der Nikolaus kam und man trank Kaffee mit den Firmlingen. Große Freude bereiteten auch die Kinder des Kindergartens, die kleine Stücke und Lieder vortrugen. Eine besonders nette Abwechslung war der Besuch von Pater Cesar. Der Gast zeigte, dass er das Schifferklavier ausgezeichnet beherrschte.

Gemeindemeisterschaften im Skilanglauf

Am 28. Januar konnten in Berlar die Gemeinde Meisterschaften im Skilanglauf durchgeführt werden. Diese wurden gleichzeitig als Vereinsmeisterschaften der TuS-Skiabteilung gewertet. Es waren 90 Teilnehmer am Start, die zwei, sechs und acht km zu bewältigen hatten. Allein 32 Starter stellte der TuS Valmetal, die neunmal den 1., viermal den 2. und fünfmal den 3. Platz belegten.

  1. Platz: Nicola Ehls, Simone-Vera Dunsche, Andrea Baetzel, Thorsten Baetzel, Claudia Schmitten, Monika Scholz-Hermes, Hans-Ulrich Sonntag, Christa Ehls
  2. Platz: Thorsten Wegener, Silke Heimes, Andreas Rieger, Renate Kutsch
  3. Platz: Kai Albers, Andreas Schmitten, Wolfgang Schweitzer, Hans-Georg Diel, Hans-Josef Kaiser.

Neues vom TuS Valmetal

Nach dem sehr guten Spiel gegen GW Allagen mit 3:1 kam zuletzt doch wieder die Ernüchterung. Gegen Tabellenführer SV Arnsberg 09 fand man nicht die Einstellung zum Spiel und verlor nach beiderseitig schwachem Spiel. Dabei hatte der TuS die Riesenchance, sich mit einem Sieg im oberen Tabellendrittel festzusetzen., nur ein Minuspunkt wäre der Abstand zum Ersten gewesen.

Die Bilanz ist nach 18 Spielen beachtlich: 18:18 Punkte und 31:33 Tore. Der TuS scheint sich in der Bezirksliga etabliert zu haben. In den letzten drei Jahren ging es ständig aufwärts, und vielleicht ist schon in der nächsten Saison noch etwas mehr drin.

Neues vom Freizeit-Sport Andreasberg

Auf ein recht ereignisreiches Jahr konnten die Freizeitsportler aus Andreasberg bei ihrer Generalversammlung am 4. 2. zurückblicken. Es wurden 13 Freundschaftsspiele ausgetragen, zweimal die Wanderschuhe geschnürt und einmal nach Homberg an der Ohm gefahren. Daran schlossen einige Mitglieder ein Zeltlager an. Ein großer Erfolg war wiederum das Kartoffelbraten auf dem Dorfplatz.

Chef bleibt Max Hamedinger, neuer Vize wurde Winfried Wegener, Julius Taschelmeyer ist weiterhin Schriftführer und Kassenleiter, Alfred Limberg und Klaus Schönhütl fungieren als Sportwarte. Die neue Trimm-Dich-Bewegung leiten Detlef Küch und Thomas Becker.

Im Sommer erwarten die Hobbysportler den Besuch der Royal Artillery aus Soest zum entscheidenden Fußballspiel, da im vergangenen Jahr die Gastgeber und die Manövergäste je ein Spiel gewonnen hatten. Man hat gute Freunde gewonnen.

Freude herrschte über ein Dankschreiben der Gemeinde Bestwig, in dem der Freizeit-Sport für die vorbildliche Pflege des Dorfplatzes gedankt wurde. Erfreut waren die Hobbysportler über den Besuch des neuen Vorsitzenden von SW Andreasberg Klaus Müller, der besonders begrüßt wurde. In Zukunft soll die Zusammenarbeit besser und enger werden.

Sänger hielten Rückschau

Mit Genugtuung konnte Alfons Schneider als Vorsitzender der Ramsbecker Chorgemeinschaft auf ein ereignisreiches Jahr hinweisen, als er 33 Sänger zur Generalversammlung begrüßte. Nicht eine Chorprobe fiel aus, dazu war auch der Besuch der Chorproben höchst erfreulich. Sein besonderer Dank galt den Helfern beim Sängerfest und Chorleiter Friedrich Schroeder, der wesentlich zum guten Stand des Chores beigetragen hat. Besonders gedachten die Sänger der verstorbenen Emil Reker und Kurt Ermecke, der ein Vierteljahrhundert lang den Chor geleitet hatte.

Der Geschäftsbericht war sehr umfangreich, Zeichen für gesteigerte Aktivitäten. Ausflüge führten an die Weser und in die Eismecke. Als Gast trat man in Bödefeld, Brabecke und Berge auf. Freud und Leid: Ständchen zum 70. Geburtstag von Leo Vosswinkel und Beerdigung von Kurt Ermecke. Höhepunkte des Jahres waren das 120jährige Jubiläum und das Weihnachtskonzert.

Im abgelaufenen Jahr gab es 45 Chorproben, zu denen Hans Nölke, Josef und Hildegard Steinberg immer erschienen. Maria Nölke und Regina Herbig fehlten nur einmal, Kaisers Toni zweimal, Marianne Olgemann dreimal, Karl-Heinz Schirrey viermal und Berni Hillebrandt war 40 mal anwesend. Bei stabilen Kassenverhältnissen wurde Kassierer Leo Voßwinkel nach 33 Jahren im Amt einstimmig wiedergewählt, ebenso der 2. Vorsitzende Josef Schmitt.

Chorleiter Friedrich Schroeder lobte in seiner „Rede an sein Volk” den guten Besuch der Chorproben, bat aber um mehr Disziplin. Nach sechs Jahren als Chorleiter stellte er erfreut fest, dass der Chor geschlossener geworden wäre. Die Mitglieder stünden hinter dem Konzept des Chores. Da alle Chöre gleichermaßen die weltliche und geistliche Musik pflegten, scheine der Ramsbecker Chor mit seinem Weg richtig zu liegen.

Mütterkarneval mit den Blaumeisen

„Lasst uns singen, tanzen, lachen, lasst uns ein wenig Blödsinn machen”. Mit diesen Worten eröffnete die „Oberblaumeise” Annemarie Pfeiffer am 15,. Februar den Karnevalsreigen für die Frauengemeinschaft in Ramsbeck. Rund 300 Frauen aus der Gemeinde und den umliegenden Orten kamen in die Schützenhalle und erwarteten ein buntes karnevalistisches Programm.

Gleich zu Beginn riefen ihnen die Blaumeisen zu:
Heute habt ihr Frauen Ruh.
Lasst Eure Sorgen draußen,
die können wir nicht brauchen!
Drum lacht von Herzen mit,
denn heute sind wir fit.
Mit Freude und Radau
Feiert heute jede Frau.

Dann ging es los: Die vier Leierkastenkinder, die in „kindgemäßer” Kleidung ihre Mama suchten, brachten die ersten Lachsalven. Dann der „Eierkaiser” aus Berlar der vor lauter „Schwamen” mit Frau Bürger das Zählen vergaß. Die Darstellung der zwölf Monate mit allen Blaumeisen sorgte dafür, dass die Frauen lachten, klatschten und begeistert mitgingen.

Forsch schritt Hildegard Steinberg in die Bütt mit Litaneischwierigkeiten, Monika Förster, Roswitha Tome` und Brigitte Senger gaben die „Wahrsagung”, Rita Nagel und Elisabeth Braun versuchten sich als Bänkelsänger und boten Lokales lustig verpackt. Sträflinge beklagten ihr Leid, Frau Elend und Frau Jammer in Gestalt von Monika Förster und Hiltrud Hückelheim hatten Probleme mit „Druckblut” und ihrem „Kreisverkehr”. Plattdeutsch brachten Brigitte Senger und Maria Siepe die Stunde der Hausfrau, „Engel” Bärbel Bültmann kündete von der „Auferstehung der Blaumeisen”.

Tosender Beifall für „Das Hühnerloch”, bei dem sich selbst Wülbeckes Sefa und Horst Litsch als einziger Mann opfern mussten. Den Schluss bildete das Traumschiff „die Rammeske”, für das Fritz Senge und Josef Sledz die herrliche Kulisse geschaffen hatten. Mit einer karnevalistischen Vier-Flüsse-Tournee verabschiedeten sich die Blaumeisen von einem schunkelnden, singenden und begeistertem Publikum. Chr. P.

Richtigstellung

Wiederholt wurden Vorstandsmitglieder der Schützenbruderschaft auf die unmöglich niedrigen Temperaturen in der Schützenhalle während des Frauenkarnevals angesprochen in der Meinung, dass die Bruderschaft bei Vermietungen für die Unkosten etwa der Heizung aufkommen müsse.

Laut Beschluss der GV steht allen ortsansässigen Vereinen einmal jährlich die Halle mietfrei zur Verfügung, lediglich die Unkosten werden in Rechnung gestellt (Strom, Wasser, Heizung). Die Höhe des Verbrauchs ermitteln Zähler. Eine Brennerstunde Heizung kostet 38 DM, nicht 45 DM wie oft fälschlich angenommen wird.

Da die Zähleruhr der Heizung nur läuft und zählt, wenn im Brenner Öl verbrannt wird, ist es also normal, dass eine zu berechnende Brennerstunde sich in Wirklichkeit über mehrere Stunden hinzieht. Der Schreiber dieser Zeilen ist durchaus in der Lage, eine solche Veranstaltung vom Finanziellen her zu beurteilen und kann alle ängstlichen Frager beruhigen: Trotz enormer Unkosten in der Halle ist ein Gewinn sehr wohl noch gewährleistet.

Es steht mir allerdings nicht zu, die Kassenlage der kath. Frauengemeinschaft zu beurteilen. Ein kleines Rechenbeispiel sei mir hier erlaubt: Der Tageszeitung entnahm ich, dass die halle von gut 300 Frauen besucht war. Bei 7.00 DM Eintritt ergibt das 2.100 DM. Ziehen wir pro Person zwei DM für den kleinen Imbiss ab, so verbleiben noch immer 1.500,00 DM. Dies Summe übersteigt die entstandenen Unkosten um einige hundert DM.

Durch den Verkauf an Getränken konnte sicherlich so viel Gewinn erwirtschaftet werden, dass weitere Unkosten wie Gema, Musik, ein nicht zu kleiner Obolus an die Blaumeisen als Dankeschön bezahlt werden kann. In der Endabrechnung müsste trotzdem immer noch eine schöne Summe übrig geblieben sein, die, wie es ja wohl Sinn einer kath. Frauengemeinschaft ist, für mildtätige Zwecke gespendet werden könnte.

Denn ein festes Gebäude, wie es die Schützenhalle ist, das unterhalten und bezahlt werden muss, vornehmlich durch erzielte Gewinne bei Veranstaltungen, besitzt die kath. Frauengemeinschaft nicht.

Fazit dieses Berichtes: Für die Kälte in der Schützenhalle war nicht die Schützenbruderschaft, sondern waren allein die Verantwortlichen der Frauengemeinschaft zuständig. Man hätte die Heizung nur eher anstellen müssen.

Der Vorstand der St. Hubertus-Schützenbruderschaft 1857 e. V. Ramsbeck