August 1986

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September 1986



Vor 40 Jahren erhielt die Gemeinde Ramsbeck ihre „Verfassung”

Presse, Funk und Fernsehen ist in diesen Tagen immer wieder zu entnehmen, dass unser Bundesland Nordrhein-Westfalen 40 Jahre alt wird. Aber auch die ehemalige Gemeinde Ramsbeck hätte dieses Jahr 40jährigen Geburtstag, wenn im Rahmen der Neugliederung nicht alle ehemaligen Ortgemeinden in der Gemeinde Bestwig zusammengefasst worden wären.

Wir schreiben das Jahr 1946.Der 2. Weltkrieg ist vorbei, aber noch lange nicht vergessen. Ramsbeck unterliegt den Briten als Besatzungsmacht. Mit dem Ziel, „eine politische Umerziehung zu erreichen, um alles auszutilgen, was an ein militärisches Preußen und an ein nationalsozialistisches Deutschland erinnern könnte”, übertragen die Engländer der Gemeinde Ramsbeck die Selbstverwaltung. Der Gemeinderat ist ab sofort als Vertreter der Bürgerschaft für alle Fragen der örtlichen Verwaltung allein maßgebend. Seine Entscheidungen trifft er nach eigenem, freien Ermessen. Die Bürgervertretung ist weder dem Amtsrat noch dem Kreisrat unterstellt und ihnen daher in keiner Weise verantwortlich.

Am 1. April 1946 trat die „Verfassung” für die Gemeinde Ramsbeck in Kraft. Einige erlasse hieraus seien an dieser Stelle wiederholt. Danach ernannte bis zu den 1. Wahlen die britische Militärregierung den Bürgermeister und zehn Gemeinderäte. Als 1. Bürgermeister unserer so jungen Gemeinde wurde Hauptlehrer Josef Bartmeier eingesetzt, der sein Büro auf Bessen Hof hatte.

Der Militärverfassung ist weiter zu entnehmen, dass Beamte („hört! hört!”) Angestellte und Arbeiter der Gemeinde nicht in den Gemeinderat durften: ebenfalls nicht ehemalige Angehörige der NSDAP und ihrer angeschlossenen Verbände. Für unsere jüngeren Leser sei noch ergänzt, dass die NSDAP die Partei Hitlers war. Über Ausnahmen entschied grundsätzlich die Militärregierung.

Weiter heißt es, dass der Gemeindedirektor die Besoldung der Gemeindeangestellten festsetzt und diese einsetzen und entlassen kann. Voraussetzung für die „Bestellung” ist die politische Zuverlässigkeit. Dem Gemeindebürgermeister muss seine Aufwandsentschädigung monatlich im Voraus bezahlt werden. Die Gemeinderäte erhalten auf Antrag Ersatz des entgangenen Arbeitslohnes und der baren Ausgaben, die ihnen durch die ehrenamtliche Tätigkeit entstanden sind. Die Tätigkeit der Gemeinderäte bedarf natürlich der Genehmigung durch die Militärregierung.

Zum Schluss heißt es: „Die Verfassung tritt mit dem Tage der Bestätigung durch die Militärregierung in Kraft. Sie ist in ortsüblicher Weise bekannt zu geben.” Ergänzt werden sollte, dass die „Bekanntmachung in ortsüblicher Weise” in Ramsbeck und auch in vielen anderen Dörfern des Sauerlandes durch den Ausrufer mit der Schelle stattfand. Der Ausrufer von Ramsbeck war zu dieser Zeit Herr Becker, seine Freunde nannten ihn "Wippupp”. Reinhold Meyer

Schulsituation bis 1992

Sinkende Schülerzahlen bereiten den Schulleitern an allen Schulen der Gemeinde Bestwig Sorgen. Erfreulich muss man aber feststellen, dass der Bestand aller Schulen der Gemeinde Bestwig auf absehbare Zeit gesichert ist. Auf Grund der Geburtszahlen stellt sich die Lage bis zum Schuljahr 1991/92 wie folgt dar:

Kinder19861991/92
Grundschule Velmede261202
Grundschule Ramsbeck198152
Grundschule Nuttlar108115
Hauptschule Bestwig367388
Realschule Bestwig363359
Sonderschule Ostwig101100

Die Grundschule Ramsbeck wird in das Schuljahr 1986/87 mit 178 Kindern starten. Entlassen wurden 62 Kinder, denen 46 Neuaufnahmen entgegen stehen. Die Schülerzahl verringert sich auch durch den Wegzug einiger türkischer Familien. Gegenüber der Zahl der Schüler im Jahre 1973 hat sich die Schülerzahl fast halbiert.

Zwangsläufig sind in der zweizügigen Grundschule auch die Klassenstärken geringer geworden. In einer Klasse werden 20-25 Kinder unterrichtet. Vor 25 Jahren waren an der hiesigen Volksschule Klassen mit 55 Kindern an der Tagesordnung, dies aber in zwei Jahrgängen. Damals gehörte nur Ramsbeck und Valme zum Einzugsbereich der Schule. Heute besuchen Kinder aus Ramsbeck, Andreasberg, Heringhausen, Berlar, Valme und Wasserfall die Grundschule.

Unter der Leitung von Rektor Scheller unterrichten folgende Lehrerinnen und Lehrer an der Grundschule: Die Damen Holzhöfer, Schäfer, Lochthove, Neitzel und Wächter und die Herren Haas, Borys, Bültmann und Knipschild. Zusätzlich erteilt Frau Lagemann ev. Religionsunterricht, Herr Inoglu unterrichte die türkischen Kinder in ihrer Muttersprache.

Im vergangenen Jahr erlebte die Schule zwei sportliche Höhepunkte. Einmal wurde die im Vorjahr errungene Gemeindemeisterschaft erfolgreich verteidigt, dann wurde sie im Sportabzeichenwettbewerb im Bereich der Grundschulen Sieger im HSK.

Der Leiserstein

In der Nähe des 723,5 m hohen Steinmarkskopfes auf der Höhe zwischen Obervalme und dem Elpetal steht ein ca. ein m hoher Grenzstein, der Leiserstein. Auf ihm sind die Anfangsbuchstaben der Dörfer eingraviert, deren Gebiet sich hier trafen.: Bödefeld, Altenfeld, Elpe und Valme.

Die kommunale Neugliederung im Jahre 1974 brachte das kuriose Ergebnis, dass diese vier Dörfer, die vorher drei selbständigen Gemeinden angehörten ( Freiheit Bödefeld, Elpe, Altenfeld und Valme zur Gemeinde Bödefeld-Land) nun zu vier Städten und Gemeinden gehören: Bödefeld zur Stadt Schmallenberg, Altenfeld zur Stadt Winterberg, Elpe zur Stadt Olsberg und Valme zur Gemeinde Bestwig.

Früher, als die Grenzverläufe noch nicht katastermäßig festgehalten wurden, gingen die Bewohner einer Gemeinde in regelmäßigen Abständen ihre Grenzen ab, um festzustellen, ob die Grenzsteine noch an der richtigen Stelle standen und nicht von böswilligen Nachbarn verrückt worden waren. Hierbei baute man auf die Erfahrung und das Erinnerungsvermögen der Alten.

Um die jungen Gemeindemitglieder mit dem Verlauf der Grenze vertraut zu machen, wählte man bei der „Schnad” eine sehr drastische Methode. Die Debütanten einer Grenzbegehung wurden recht derb mit dem Gesäß auf die Grenzsteine gestoßen, „gestutztäst” wie man es nannte. Das schmerzhafte Erlebnis sollte den Erinnerungssinn an die Stätten des Unbills schärfen.

Heute sind Grenzbegehungen das Weiterführen einer Tradition mit folkloristischer Umrahmung. An den Grenzpunkten treffen sich die Vertreter der einzelnen Kommunen und pflegen durch einen Umtrunk gutnachbarliche Beziehungen. Kürzlich geschah dies am Leiserstein beim Schnadegang der Bödefelder, an dem fast 300 Menschen teilnahmen. Auch Vertreter der Gemeinde Bestwig gegrüßten dort die grenzbewussten Bödefelder.

Altengemeinschaft flog aus

Es war kein Kaiserwetter am 24. Juli, aber dies hinderte die Ramsbecker Altengemeinschaft nicht, auf große Fahrt zu gehen. Ziel der Reise war die Porzellanmanufaktur in Fürstenberg an der Weser. Im Museum konnte man herrliche Werke der Porzellankunst bewundern: handbemalte Zierteller, köstliche Figuren und erlesenes Essgeschirr.

Preise von über 3.000 DM für ein Sechs-Personen-Service konnten zwar die Bewunderung der Besucher, nicht aber deren Kauflust wecken. Originalton: „Ich hätte immer Angst, mir ginge eine Tasse kaputt.” Im Film konnte man die Herstellung des Porzellans mit dem berühmten blauen „F” verfolgen. Die alte Burg hoch über der Weser bildete den richtigen Rahmen für das Museum.

Es schloss sich eine Fahrt durch den Solling an, bei der besonders die herrlichen Laubwälder ins Auge fielen. Kehraus war dann in Westheim bei Kleck. Pastor Pjotr Siebert, der als Urlaubsvertreter mitfuhr, hatte sich schnell mit den Senioren angefreundet.

Straßenbau geht zügig voran

Der Ausbau der Kreisstraße nach Andreasberg geht zügig voran. Die Firma Grell hat die Kanalisation bis zum Hause Egon Heimes verlegt. Besonders im oberen Teil mussten Felsen durch Sprengungen beseitigt werden, um die Rohre von 300 bis 600 mm Durchmesser in die Erde zu bekommen.

Nun beginnt das Auskoffern der Straße, dabei wird auch die post noch notwendige Kabel verlegen. Die Böschung unterhalb des Hauses Steinberg bleibt unangetastet, dafür wurde durch das Setzen von großen Winkelstützsteinen Platz auf der anderen Straßenseite geschaffen. Beiderseits gibt es Bürgersteige, hangseitig 1,50 m breit, talseitig gar zwei m breit.

Viel Zeit dürfte noch aufgewandt werden müssen für das Auffüllen der Böschung hinter dem Hause Alfons Heimes. Der Hang soll terrassenförmig ansteigen, damit er auch in Zukunft noch genutzt werden kann. Im Tal an der Valme wartet ein großer Berg abgeschobenen Mutterbodens auf seine spätere Verwertung. Das Loch soll mit Abraum aus der Valme gefüllt werden. Am Fuße der Böschung musste eine Drainage verlegt werden,

Sozialwahlen

Bei den Sozialwahlen war bei der Knappschaft keine Wahl nötig, da nur ein Vorschlag der IGBE eingegangen war. Gewählt wurde als Knappschaftsältester für sechs Jahre wieder Willi Hanxleden, 1. Stellvertreter ist Gerhard Klipsch, 2. Stellvertreter Winfried Kraft. Ausgeschieden ist Willi Studen als 1. Stellvertreter, dem für seine hervorragende Arbeit gedankt wurde.

Angestellten-Knappschaftsältester bleibt für weitere sechs Jahre Egon Heimes, dem Hans Kern aus Olsberg zur Seite steht.

Unser Dorf soll schöner werden

Wie in der letzten Ausgabe von RuR bereits gemeldet wurde, wurde Ramsbeck von der Gemeinde zum Kreiswettbewerb gemeldet. Am 9. September wird die Bewertungskommission unser Dorf besuchen, besichtigen und bewerten. Treffpunkt ist am Dorfplatz.

Alle Vereine, Clubs, Straßengemeinschaften und Bürger mögen bitte bis dahin ihre eigenen Anlagen und die freiwillig übernommenen Flächen säubern. Wir tun es im Interesse unseres Dorfes, wenn wir die Anlagen pflegen und erhalten. Allen Helfern sage ich jetzt schon herzlichen Dank.

Aloys Köster, Ortsvorsteher

1856-erste katholische Volksmission in Ramsbeck

Werner Schupmann, seit 1846 als Schulvikar in Ramsbeck ansässig, wurde von seiner Gemeinde tatkräftig unterstützt, als er 1856 zur Teilnahme an der Mission aufrief. Bereits 1848 hatte er eine neue Kirche gebaut, die aber erst in den 50er Jahren vollendet wurde. Gewänder, Geräte, Bilder, Statuen und Orgel wurden weitgehend durch Spenden der Gemeinde angeschafft; ebenso beeindruckend war der aktive Einsatz beim Bau der Kirche.

Die Scheinblüte, die der Ramsbecker Bergbau unter dem französischen Marquis de Sassenay erlebte, hatte einige tausend Bergleute, vorwiegend aus dem Harz und aus Sachsen angelockt. Wenngleich 1855 das Bergwerksunternehmen zusammenbrach, so wurde dennoch der entscheidende Schritt zu einer Abbau- und Aufbereitungsart der Erze getan, die der industriellen Entwicklung im damaligen Deutschland entsprach.

Schupmann spricht von 4.000 bis 6.000 Arbeitern, die während der Jahre 1852 bis 1856 in die Umgebung von Ramsbeck gezogen seien; wenn diese Zahlen auch zu hoch gegriffen sind, so zeigen sie doch, vor welchen außergewöhnlichen pastoralen Aufgaben der Vikar stand. Rein zahlenmäßig bot die Vikarie Ramsbeck längst die Voraussetzungen für eine eigene Pfarrgemeinde. Der Vikar begründete denn auch die Mission damit, dass der Gemeinde eine Beteiligung an der Mission in Velmede - sie fand im gleichen Jahr von Gründonnerstag bis zum Sonntag nach Ostern statt - nicht zuzumuten sein.

Dies eben war der eigentliche und triftigste Grund, nicht etwa eine besondere religiöse Schlaffheit. Einer solchen abwegigen Vermutung suchte der Vikar mit folgenden Sätzen entgegenzutreten, die wir heute nicht ohne Schmunzeln zur Kenntnis nehmen: „Wenn von einer Mission die Rede ist, so liegt die Vermutung nahe, als ob christlicher Glaube und Sinn aus einer Gemeinde geschwunden und Sünde und Laster aller Art daselbst ihren Sitz in erhöhtem Maße aufgeschlagen hätten. So begründet auch oft diese Meinung ist, so traf sie doch bei der hiesigen Gemeinde nicht zu.”

Zwar räumt er ein, dass viele Leute von allen „Confessionen, Gebildete und Ungebildete, die unterschiedlichsten Charactere, natürlich viel Schund, der nicht das beste Beispiel gab” sich in Ramsbeck angesammelt hätte, „allein von der Sünde der Verführung blieb sie (die Gemeinde) ganz unberührt”. Der Seelsorger stellt also seiner Gemeinde das beste Zeugnis aus. Und was in der Pfarrei Velmede möglich, das ist es in der Vikarie Ramsbeck erst recht. Deswegen hielten vom 6 bis 11. April 1856 zwei Patres zum erstenmal Missionspredigten in Ramsbeck, die sich jeden Morgen an ein Hochamt anschlossen.

Folgende Themen wurden behandelt:

  1. Über Erlösung - Sünde - Buße
  2. Tod - Pflichten der Jugend - Unsterblichkeit
  3. Hölle - Generalbeichte - Unkeuschheit
  4. Pflichten der Eheleute - Geiz - 2. und 8. Gebot
  5. Gebet - Pflichten der Eltern - Branntwein
  6. Altarsakrament - Kommunion - Maria
  7. Jungfrauen- u. Mäßigungsverein - Sonntagsheiligung

Man mag sich fragen, ob heute, nach dem 2. vatikanischen Konzil, ein solcher Themenkanon noch attraktiv wäre, in dem vorrangig von Pflichten, Geboten, von der Hölle, Sünde und Buße die Rede ist. Es entsprach nach damaliger Auffassung durchaus der Volksmission, die in „einem Cyklus von Bußpredigten und Bußübungen” die „Erweckung des Bußgeistes” als ihr Ziel ansah.

Glaubenserneuerung in einer Gemeinde war nur in einer Form vorstellbar, die unumstößliche Glaubensüberzeugung der Kirche unzweideutig klarmachte und deren Verbindlichkeit einschärfte. Die Lehrautorität der Kirche stand unzweideutig im Vordergrund.

Wie hätte unter dieser Voraussetzung wohl ein Ramsbecker Zeitgenosse von 1856 reagiert, wenn ihm das Programm der Gemeindemission von 1986 in die Hände gefallen wäre? Wenn er z. B. gelesen hätte: „Wozu ist die Kirche gut?” „Beichte, muss das sein?” „Wer sagt mir, was Sünde ist?” Vielleicht hätte er die Fragen als gegenstandslos abgetan, sie möglicherweise als Scheinfragen entlarvt; vielleicht wäre er aber auch schockiert gewesen über die Direktheit der Fragen.

Man sieht jedenfalls, welche geschichtliche Wandlung sich bei einem solchen Vergleich abzeichnet. Grundbestände der Glaubenspraxis werden heute „hinterfragt”, werden auf ihre „Relevanz” getestet. Der Einzelne ist hier in ganz anderer Weise gefordert als vor 130 Jahren; ihm wird mehr Zuständigkeit und Verantwortung zugemutet, denen er gerecht werden soll, die er aber auch gleichgültig abtun und vor denen er versagen kann.

Wie uns Vikar Schupmann jedenfalls mitteilt, trug „die Mission die besten Früchte”. Ein Missionskreuz wurde als Andenken errichtet, „seitens der Jungfrauen” wurde eine Mutter-Gottes-Statue gekauft, die Bergleute stifteten eine neue Bergmannsfahne. Allenthalben, so berichtet der Vikar, seien Aussöhnung, Friede und Mäßigkeit in seiner Gemeinde erkennbar gewesen.

Die erste Mission in Ramsbeck stärkte zweifellos das Selbständígkeitsbewusstsein der katholischen Gemeinde und ist wichtiger Schritt auf dem Wege zu einer selbständigen Pfarrgemeinde Ramsbeck zu werten. Es war auch eine Demonstration gegenüber dem Pfarrer in Velmede, der die Verhandlungen zur Abtrennung Ramsbecks von der Velmeder Pfarrei immer wieder hinauszögerte. Wie sagte doch Schupmann: ”Sünde und Laster” waren nicht der eigentliche Anlass der Mission.

Friedrich Schroeder

Das Ramsbecker Missionskreuz

Hinter der Ramsbecker Kirche fristet das Missionskreuz ein wenig ein Mauerblümchendasein. Es ist fast zugewachsen und vom Äußeren her recht unansehnlich und vom Zahn der Zeit benagt. Vermerkt sind darauf die Volksmissionen der Jahre 1856, 1890, 1901, 1931 und 1933. Diese Aufzählung dürfte nicht vollständig sein. Vielleicht ist es noch vor der diesjährigen Mission möglich, das Kreuz in einen würdigen Zustand zu versetzen.

Junkern Hof wird umgebaut

Junkern Hof in der Ortsmitte von Ramsbeck wird zur Zeit umgebaut. Der ehemalige Bauernhof, der jahrelang der damaligen Firma Heimes als Bürogebäude diente, soll möglichst in den Urzustand zurückgeführt werden. Dann soll das 1744 errichtete Gebäude in Ramsbeck als Begegnungsstätte dienen - sozusagen als gute Stube des Dorfes und der Gemeinde.

Zunächst wurde die Fassade des Altbaus mit dem Deelentor entfernt. Die Deele wurde ausgekoffert und mit einem Betonfußboden versehen, auf den wieder die Fischgrätensteine verlegt werden. Dabei wurde auch ein Gefälle von ca. 30 cm von hinten nach vorne beseitigt. Vorne schließt die Deele mit der alten Türschwelle („Süll”) wieder ab.

Beim Auskoffern entdeckten die Männer der ausführenden Firma Reker-Bau 25 cm unter der oberen Fischgrätensteinschicht eine weitere Schicht aus dem gleichen Material; wahrscheinlich wurde der Deelenboden einmal angehoben. Die Fundamente ruhten auf Steinen, die nur wenig ins Erdreich eingelassen waren.

Trotz dieser uns heute höchst unzureichend erscheinenden Isolierung zeigen die Eichenbalken, die auf diesen Steinen ruhen, keinerlei Anzeichen von Verwitterung. Im Innern der Deele, die später einmal die Begegnungsstätte sein soll, werden wieder Eichenbalken eingebaut, soweit sie noch vorhanden sind.