Juni 92

Mai92

1992

Jul92


VEW und Telekom informieren

In einem Pressegespräch am 6. 5. erläuterten die Herren Hans Stoppelkamp und Dr. Jürgen Funke von der VEW und Bernhard Seitz, Theo Tillmann und Volker Kliem von der Telekom, Fernmeldeamt Meschede, das Verlegen von Gasleitungen und Breitbandverkabelung in Ramsbeck. Mittlerweile sind die Arbeiten in vollem Gange, am Bergbaumuseum bereits abgeschlossen.

Die VEW - und in ihrem Gefolge die Telekom (früher vor der Privatisierung war es die Post) - verlegen etwa 1.500 m Verbindungsleitung von Heringhausen nach Ramsbeck. Im Ortsbereich werden ca. 9.500 Meter Verteilungsleitungen verlegt, wozu noch 2.000 Meter Gas-Hausanschlüsse kommen. 180 Hausanschlüsse sind geordert, doch kommen nach den Worten von Herrn Stoppelkamp während der Baumaßnahmen erfahrungsgemäß noch weitere hinzu. Die Telekom wird 320 Häuser mit Breitbandkabel versorgen, wodurch bisher 473 Haushalte an das Kabelfernsehen angeschlossen werden.

Die VEW investiert in die Verbindungsleitung von Heringhausen nach Ramsbeck ca. 300.000 DM, die Verteilungsleitungen verschlingen rund 2 Million DM, hinzu kommen noch 450.000 DM für die Hausanschlüsse, zusammen 2.750.000 DM. Für den Bereich der Telekom werden ca. 1,2 Million DM angesetzt, die Gemeinde Bestwig veranschlagt ihre Kosten auf 691.000 DM, wofür alle Bürgersteige verbundgepflastert werden. Im Gegensatz zu Heringhausen, dessen lange Häuserzeile kaum den Einsatz mehrerer Baukolonnen zuließ, werden in Ramsbeck sechs Bautrupps gleichzeitig schaffen können.

Für die Baumaßnahmen wurden drei Baulose vergeben. Das erste Los umfaßt die Verbindungsleitung von Heringhausen am Bergbaumuseum vorbei bis zur kath. Kirche mit Verkabelung des Eickhagens und der benachbarten Straßen. Das Gebiet umfaßt 8,3 km Kabellänge.

Das 2. Los dient dem Ausbau in der Heinrich-Lübke-Straße mit Franz-Hoffmeister-Straße und August-Beule-Straße bis zur Einmündung des Seifens mit 9,4 km. Das 3. Los umfaßt die Heinrich-Lübke-Straße bis zur Valmestraße, den Kamp, die Pfannenstraße und den Uferweg.

Das Los hat 11 km. Die Baustellen sollen bis Ende Oktober 1992 fertig sein, man hofft dann 80 bis 85 % der Arbeiten geschafft zu haben. Zug um Zug können die einzelnen Haushalte dann gleich ans Gasnetz oder an die Verkabelung für das Fernsehen angeschlossen werden. Die VEW liefert die Anschlüsse bis ins Haus, während die Telekom bis an das Haus, aber auf Wunsch gegen eine Gebühr die Leitungen auch ins Haus legt.

Damit sind wir auch bei den Kosten, die für das Anschließen der Haushalte zu entrichten sind. Beim Gasanschluß werden ca. 2.000 DM fällig, wobei eine Karenzzeit für den Bezug von Erdgas eingeräumt wird. Telekom bietet zwei Möglichkeiten an: Wenn ein Einfamilienhaus angeschlossen wird, sind 670 DM Investitionszuschuß zu zahlen, dazu eine einmalige Bereitstellungsgebühr von 65 DM, monatlich müssen dann 22,50 DM Gebühren gezahlt werden. Bei einem Zweifamilienhaushalt gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn zwei Vertragsverhältnisse abgeschlossen werden, bezahlt jeder Haushalt je 670 DM Investitionszuschuß, je 65 DM Bereitstellungsgebühr und 22,50 DM Gebühr pro Monat. Wenn für beide Wohnungen nur ein Vertragsverhältnis abgeschlossen wird, sind zweimal 670 DM Investitionszulage zu zahlen, dazu 1.125 DM Bereitstellungsgebühr, aber nur 15,90 DM pro Monat. Diese Regelung gilt mit einigen Abweichungen auch für Häuser mit mehr als zwei Wohnungen. Wer sich den Anschluß ans Haus legen läßt, unterliegt grundsätzlich der Anschlußpflicht für das Kabelfernsehen.

Die VEW benutzt die Gelegenheit und läßt bis zum Bergbaumuseum ein Steuerkabel mitverlegen. Dieses soll vom Umspann werk Werte in die Zentrale nach Arnsberg übertragen.

In Heringhausen sind die Restarbeiten zur Verkabelung und zur Versorgen mit Erdgas ins Stocken geraten, weil die Firma Köster Konkurs angemeldet hat. Die Ausführung des restlichen Ausbaus hat die Firma Hepelmann übernommen. Hier müssen noch 600 m Leitungen verlegt werden, die Arbeiten sollen auf jeden Fall in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Die Vertreter der Telekom, der VEW und Beigeordneter Franz-Josef Esser bitten die Bürger um Verständnis dafür, daß sie wegen der Baumaßnahmen Behinderungen und Belästigungen ausgesetzt sein werden. Herr Esser hob hervor, daß die Infrastruktur Ramsbecks durch diese umfassende Baumaßnahme verbessern würde, Er dankte der Ortsvorsteherin Christel Reding und den freiwilligen Helfern, die durch unermüdlichen Einsatz erst die Voraussetzungen für diese positive Entwicklung geschaffen hätten Ein Trost für die Schützen in Ramsbeck: Zum Schützenfest soll es so wenig Behinderungen wie möglich geben.

Neuentdeckte Höhle am Ostenberg im Steinbruch Bestwig

Im Herbst vorigen Jahres haben die Schüler Frank Stratmann und Christian Moetz aus Bestwig die Ostenberghöhle entdeckt und teilweise begangen. Die Höhle liegt im obersten Bereich des Steinbruchs Bestwig der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie (MHI).

Am 2. 12. 1991 hat die erstmalige Befahrung der neuentdeckten Höhle stattgefunden. Neben Dr. Niemeyer vom Landesmuseum für Naturkunde in Münster, Amt für Denkmalpflege, waren Vertreter der Speläogruppe Letmathe des Vereins für Höhlen- und Karstforschung sowie Bürgermeister Meyer und Gemeindeverwaltungsrat Gierse, Gemeinde Bestwig als Untere Denkmalbehörde, anwesend. Sämtliche am Ortstermin beteiligten Personen waren der Auffassung, daß der Höhleneingang kurzfristig durch einen Verschluß aus Beton mit entsprechend gesicherten Eingangsdurchstiegen gesichert werden müsse. Dieses ist sodann am 7. 12. 1991 geschehen.

Am 2. 12. und 7. 12. 1991 haben Mitglieder der Speläogruppe Letmathe die Höhle vermessen. Die Ergebnisse hierüber sowie die aufgrund der Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse wurden in einer vorläufigen Stellungnahme vom 16. 12. 1991 mitgeteilt. Die Höhle wird danach wie folgt beschrieben: „Die Ostenberghöhle liegt wie die ca. 2 km entfernte Veledahöhle im Sparganophyllum-Kalk des Mitteldevons. Hierbei handelt es sich um massige Kalkbänke von ca. 30 m Mächtigkeit, die mit ca. 30 Grad nach Südosten einfallen.

Der Hauptgang folgt dem grob Ost-West gerichteten Streichen der Schichten und erstreckt sich ca. 160 m Luftlinie nach Westen. Er entstand an einer mit ca. 45 - 50 Grad nach Norden einfallenden Kluftfuge. Auffällig ist der starke Höhlenverbruch. Bisher wurden 370 m Ganglänge vermessen, weitere 40 m am 7.12.1991 begangen. Aufgrund spürbarer Luftbewegungen im hinteren Höhlenteil muß mit einer größeren Ausdehnung der Höhle gerechnet werden.

Nach Durchkriechen des durch die Steinbruchsprengungen verstürzten Eingangsbereiches wird aufrecht gehend nach ca. 60 m die ca. 35 m lange, 12 m breite und durchschnittlich 4 m hohe Haupthalle der Höhle erreicht. Am westlichen Ende klettert man einen Geröllhang hinauf. Es folgen einige Engstellen, durch die man eine zweite, wesentlich kleinere Halle erreicht. Das derzeitige westliche Ende der Höhle besteht aus einem Blockversturz, der ein Weiterkommen vorerst verhindert. Im Bereich der Engstellen erreicht man durch einen Spalt im Höhlenboden eine tiefere Etage, in der sich die schönsten Tropfsteinbildungen befinden. Hier ist stellenweise Fremdgestein (FG) aus dem Hangenden (Sand- und Tongestein der Finnentroper Schichten) anzutreffenden.

Das Geologische Landesamt NW hat ebenfalls intensive Untersuchungen durchgeführt und unter dem 18.12.1991 eine Stellungnahme abgegeben.

Zur Zeit wird geprüft, inwieweit es sich bei der Ostenberghöhle um ein Naturdenkmal im Sinne von § 42a i.V.m. § 22a und b Landschaftsgesetz handelt. Zuständig für die Unterschutzstellung von Naturdenkmalen ist der Regierungspräsident.

Der Kultur- und Sportausschuß des Rates der Gemeinde Bestwig hat sich in seiner Sitzung am 20. 2. 1992 mit der Angelegenheit allgemein befaßt.

Vor der Ratssitzung am 26. 2. 1992 in der Aula des Schulzentrums Bestwig haben ca. 200 Einwohner die Gelegenheit wahrgenommen, sich einen Videofilm über die Ostenberghöhle anzuschauen. Im Anschluß daran konnten einzelne Fragen beantwortet werden.

Kinderspielplatz eingeweiht

Am 17. Mai 1992 war auf der ehemaligen Trasse der Grubenbahn unterhalb des alten Krankenhauses in Ramsbeck viel los. Die Bewohner des Eickhagens und der umliegenden Straßen, darunter auch viele türkische Mitbürger, feierten die Einweihung des erweiterten Kinderspielplatzes. Ortsvorsteherin Liesel Reding konnte neben Bürgermeister Hans-Georg Meyer Pastor Wilhelm Wittkopp aus Velmede, der als Vertreter des verhinderten Pastor Skora gekommen war, Pastor Ludwig Herling, den Hodscha (Vorbeter) der türkischen Gemeinde, den Leiter des Kreisjugendamtes Konrad Garske und viele alte und junge Ramsbecker begrüßen. Nach einem Grußgedicht, vorgetragen von Jessica Lüttecke und Kerstin Wiemann, dem ein Gedicht von Zelia Yavuzaslan folgte, übergab der Bürgermeister den Kinderspielplatz seiner Bestimmung. Er erwähnte dabei ein Wort seiner kleinen Tochter, das bei ihm immer seine Kindheit wach werden ließe: „Wo hat der Bürgermeister schon im Sand gespielt und sich im Sand so richtig wohl gefühlt?.”

Er mahnte die Kinder, mit dem neuen Spielplatz schonend umzugehen, denn die Gemeinde habe allein für Spielgeräte 15.000 DM aufgewendet, dazu käme noch das Aufstellen durch den Bauhof.

Pastor Herling und Pastor Wittkopp sprachen Gebete zur Einweihung, letzterer erinnerte an die gerade stattfindende „Woche für das Leben” - so ein Platz zeige, daß eine kinderfreundliche Gesellschaft Spielraum für Kinder biete. Hodscha Mahmut Cobanlar verglich Kinder und Jugendliche mit Blumen, die Bausteine für Völker und Vereine wären. Es gäbe nichts besseres, als Kindern Entfaltung und eine gute Erziehung zu gewähren.

Nach dem offiziellen Teil ging es völkerverbindend gemütlich zu. Der Zauberer Michael aus Bielefeld wußte die zahlreichen Kinder - im Bereich des Eickhagens wohnen 133 Kinder - und die Erwachsenen in seinen Bann zu ziehen. Es galt türkische Spezialitäten und Kuchen zu kosten, den türkische und deutsche Familien gestiftet hatten. Vom Erlös sollen weitere Spielgeräte angeschafft werden. Der Tag zeigte, daß die Bewohner des Eickhagens freundlich und friedlich miteinander leben.

In der Ramsbecker Bevölkerung fand die Einweihung des Spielplatzes aber nicht nur Beifall. Kritiker erinnerten daran, daß bereits zum dritten Mal der Spielplatz im Eickhagen hergestellt wurde. Dagegen sei der neue Spielplatz am Dorfplatz eher kümmerlich ausgefallen. Wie man uns seitens der Gemeinde mitteilte, fehlt es an anderen Stellen in Ramsbeck an geeigneten Grundstücken zur Errichtung weiterer Spielplätze, gern würde man sehen, wenn solche zur Verfügung gestellt würden.

Schaden am Spielplatz im Eickhagen würde - so berichteten uns Anwohner - auch von Besuchern des Bergbaumuseums angerichtet. Vielleicht finden sich einige Rentner, die ein wenig aufpassen.

Kröten- und Froschwanderung

Eine lebhafte Kröten- und Froschwanderung wird uns aus Andreasberg vermeldet. Ab Mitte März wanderten Erdkröten, Grasfrösche, Bergmolche, Teich- und Kamm-Molche vom Stüppel und Dörnberg zum „Silbersee” ins Bilmecketal zum Laichen. Die Straßenbauabteilung des HSK hatte auch wieder zum Schutz Amphibienzäune errichtet, damit die Tiere nicht die Straßen überqueren konnten. Hinter den Zäunen wurden in gewissen Abständen Eimer in die Erde gesetzt, wodurch eine Zwangspause für die Tiere erfolgte.

In diesem Jahr hatte sich Bernhard Richter bereiterklärt, die Aufsicht zu übernehmen und die gesammelten Tiere von der Bergseite ins Tal und nach der Laichzeit von der Talseite in die Berge zu schaffen. Bernhard Richter hat jeden Tag die Strecke zweimal kontrolliert und die gesammelten Tiere gezählt. Es wurden 2.273 Kröten und Molche zum See und 1.882 zum Berg gebracht. Damit es in den nächsten Jahren zu keiner Froschplage kommen kann, hat er die vom Laichen zurückgekommenen Lurche auf den Bastenberg, Ohlenkopf, Stüppel und Dörnberg verteilt.

Backhaus in Berlar wird restauriert

Im Mai des vergangenen Jahres teilte das Westfälische Amt für Denkmalpflege in Münster der Gemeinde Bestwig als Unterer Denkmalbehörde mit, daß ein Vertreter des Denkmalamtes das Backhaus der Hofanlage Stehling-Witthöfer besichtigt und die grundsätzliche Denkmaleigenschaft festgestellt habe. Im Vorfeld waren bereits Gespräche zwischen dem Eigentümer und Ortsheimatpfleger Engelbert Prein geführt worden. Daraufhin haben dann mehrere Abstimmungsgespräche mit dem Eigentümer des Backhauses, dem Ortsheimatpfleger, den Vertretern der Oberen Denkmalbehörde und der Unteren Denkmalbehörde (Gemeinde Bestwig) stattgefunden. Dabei wurde auch die Bezuschussung der anstehenden Kosten abgestimmt.

Unter Berücksichtigung der äußersten Dringlichkeit, insbesondere im Hinblick auf den nahenden Winter, hat die Gemeinde Bestwig als Untere Denkmalbehörde mit Bescheid vom 22. 10. 1991 das Backhaus vorläufig unter Denkmalschutz gestellt. Die endgültige Unterschutzstellung hat der Kultur- und Sportausschuß der Gemeinde in seiner Sitzung am 20. 2. d. J. beschlossen.

Im Laufe des Sommers ist mit dem Abschluß der Arbeiten zu rechnen, so daß sich das Backhaus dann in ursprünglicher Art und Weise darstellen kann.

Gefährdete „Rialtobrücke”

Die Holzbrücke gegenüber Junkern Hof, wegen ihrer gewölbten Form gern mit der berühmten Brücke in Venedig verglichen, ist ein Schmuckstück in Ramsbeck. Jedoch hat der Zahn der Zeit an ihr genagt, denn einzelne Pfosten des Geländers sind schon beträchtlich angefault. Zudem sind die Stirnseiten der Leimbinder rechts und links der Lauffläche bereits vom Schwamm befallen. Nötig wäre eine gründliche Untersuchung der Brücke, das Auswechseln der betroffenen Pfosten und ein Konservieren aller Holzteile durch einen Schutzanstrich, sonst wird die Brücke eines Tages wegen Baufälligkeit gesperrt werden müssen.

Dinge gibt´s...

Helmut Entian vom Ramsbecker Fichtenweg hatte mit 55 Jahren einen „halbrunden” Geburtstag zu feiern. In alter Freundschaft wollte ihm Willi Hanxleden als Labsal eine Flasche Sekt Marke Kupferberg zukommen lassen. Als er aber einen Tag später das Präsent überreichen wollte, traf er auf verschlossene Türen. Kurzentschlossen verstaute er das Mitbringsel im Gebüsch vor dem Haus, verständigte aber den Empfänger von der versteckten Gabe.

Nun entdeckte Helmut das ihm zugedachte, in Papier verpackte Geschenk beim Schneiden der bodendeckenden Sträucher. Bemerkenswert daran ist nur, daß dies erst fünf Jahre später geschah, das Geburtstagskind kann im Herbst die 60 vollenden. Übrigens: Der Sekt samt Verpackung überstand die fünfjährige „Lagerzeit” unbeschadet.

Erfolgreiche Firma Nagel

Am 16. Mai 1992 hatte die Firma Nagel in Ramsbeck zum Tag der offenen Tür eingeladen. Der Grund war das Vorstellen einer von der Firma entwickelten Drehmaschine, die auf der Fachmesse METAV in Düsseldorf erhebliches Aufsehen in Fachkreisen erregt hatte. Abends feierte man in der Ramsbecker Schützenhalle das Geburtsfest dieser höchst komplizierten und vielseitigen Maschine.

Das Interesse an der Neuerung kann man an der Besucherzahl messen. Ca. 350 Menschen kamen in die Maschinenhalle im Gewerbegebiet Ziegelwiese, in der sechs dieser neuen Maschinen Drehteile für die Auto- und Elektroindustrie herstellen. Mit der Planung für die Maschine wurde 1988 begonnen, weil Peter Nagel für die Bedürfnisse seines Betriebes auf dem Markt keine befriedigende Lösung fand. Bereits 1988 wurde für den Linear-Mehrspindler (LM) das Patent angemeldet, das unter der DBP-NR. 383.482 erteilt wurde. Weitere zwei Patente für Zusatzausrüstungen der Maschine, die etwa 800.000 DM kostet, wurden mit Aussicht auf Erfolg angemeldet. Patentrechtlich ist dieser LM in 24 Ländern geschützt, darunter in Japan und in den USA. Zur Zeit laufen Verhandlungen für die Vergabe von Lizenzen mit Firmen aus Japan und den USA.

Der Mehrspindeldrehautomat, von dem bereits 14 Stück gebaut wurden, wird CNC-(Computer Numeric Control) gesteuert. Er hat sieben Drehspindeln und bis zu 36 CNC-gesteuerte Achsen. 13 Achsen arbeiten horizontal, 13 vertikal, dazu kommt ein Abstechschlitten zum Abtrennen des Drehteils, eine Abgreifspindel, Werkzeughalter und ein Taktverschieber zur neuen Positionierung des Quertaktes. Hergestellt werden können Drehteile von 95 mm Länge und 32 mm Durchmesser, wobei das Rohmaterial 5 m lang ist und 32 mm Durchmesser hat.

Gebaut wird der Drehautomat in Eichenzell bei Fulda, wo 18 Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit dem Vertrieb der Maschine, die bis auf 9 Spindeln und 48 Achsen erweitert werden kann, wurde die Firma Stenzel aus Wiesbaden beauftragt, die das größte Handelshaus in Europa für CNC-gesteuerte Maschinen ist.

Beim gemütlichen Abend in der Schützenhalle konnte Firmenchef Michael Stenzel stolz verkünden, daß auf der Messe bereits die erste Maschine an einen Unternehmer in Schwaben verkauft wurde. Der Stand der Firma Peter Nagel in Düsseldorf war nach seinen Worten immer von Besuchern umlagert. So zählte Herr Stenzel an einem Tag 23 Presseleute und 530 Fachbesucher.

Pro Monat sollen vier Maschinen hergestellt werden-, da jedoch die Kapazität der Firma nicht ausreicht, greift Peter Nagel auf freie Kapazitäten anderer Maschinenbauer zurück, die für ihn Maschinen bauen. Immerhin hat er seit der Messe 280 Anfragen bekommen. Peter Nagel, der zu Geschäftsgesprächen 14 Tage in Japan war, wurde von Michael Stenzel scherzhaft als „deutscher Japaner” bezeichnet. Als Gastgeschenk brachte er 50 Liter Wein zu gemütlichen Abend mit.

Umrahmt wurde der Abend vom „Leviten-Lese-Chor” der Angestellten der Firma und von der Bestwiger Rhönrad-Gruppe, die in Peter Nagel einen Sponsor gefunden hat.

Wir gratulieren Peter Nagel und seinen Mitarbeitern zur gelungenen Maschine und wünschen geschäftlichen Erfolg.

Freiwillige Feuerwehr fuhr ins Blaue

Die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Ramsbeck luden ihre Frauen, Freundinnen und Kinder am 2. Mai zu einer Fahrt ins Blaue ein. Busfahrer und Organisator Fredi Tusch jr. steuerte als erstes das Heinrich-Lübke-Museum in Enkhausen an. Nächstes Ziel war dann das Felsenmeer bei Hemer. Hier mußte dann erst einmal eine Stärkung eingenommen werden. Es wurden Tische und Bänke mitsamt dem dazugehörigen Gaskocher aufgebaut. Die so an der frischen Luft gekochte, deftige Erbsensuppe schmeckte fabelhaft. Alsdann ging die Fahrt weiter am Sorpesee entlang, und am Nachmittag kam der mitgebrachte Kuchen und frischer Kaffee recht gelegen.

Als Abschluß wurde die Skihütte in Gellinghausen angesteuert. Hier war man schon auf die Kameraden mit ihrem Anhang, vorbereitet.

Nachdem die Kinder vom vielen Staunen und Besichtigen müde waren und längst in ihren Betten schliefen, wurde der gemütliche Teil bei Musik und Tanz in der Skihütte fortgesetzt.

Alles in allem ein gelungener Tag.

Ein Wappen für Andreasberg

Im August letzten Jahres nahm die Schützenbruderschaft „St. Hubertus” Andreasberg am Schützenfest in St. Andreasberg Harz teil. Dabei war auch Bergwerksdirektor a.D. Walter Miederer. Als man beim Glas Bier zusammensaß und das alte Wappen von St. Andreasberg betrachtete, nahm die Idee Gestalt an: Andreasberg muß auch ein eigenes Wappen haben, auch wenn es nach der kommunalen Neugliederung 1975 nicht mehr offiziell genehmigt werden kann!

Nun ist das neue Wappen für Andreasberg gefunden: Es zeigt in Gelb ein schwarzes A auf einem grünen Dreiberg, der mit zum Andreaskreuz gestellten, gelbstieligen, schwarzen Schlägel und Eisen belegt ist.

Die Begründung lautet: Das A ist der Anfangsbuchstabe des Ortsnamens und erinnert gleichzeitig in seiner Form an den ehemaligen Förderturm der Grube Aurora. Andreasberg und Aurora liegen auf dem Abhang des bewaldeten Stüppelberges. Das Dorf Andreasberg entstand 1854/55 als Bergarbeiterkolonie, die Grube Aurora wird unter dem Namen „Klingelborn” schon im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Schlägel und Eisen weisen auf den Ramsbecker Bergbau hin, der für Andreasberg von der Gründung bis zur Stillegung der Grube im Jahre 1974 Haupterwerbsquelle war.

Idee und Entwurf stammen von Siegfried Haas. Das neue Wappen soll die neuen, grün-weiß geteilten Fahnen schmücken, die erstmalig zum Schützenfest im August dem Ort eine besondere Note geben sollen. Der Vorstand hofft natürlich auf möglichst viele Bestellungen der Andreasberger Bevölkerung.

Bewegung bei der Autobahnplanung

Am 8. Mai 1992 fand in Düsseldorf ein Allparteiengespräch beim Minister für Stadtentwicklung und Verkehr NRW Herrn Kniola statt. Zugegen waren neben den heimischen Bundestagsabgeordneten Tillmann und Müntefering, den Landtagsabgeordneten Knipschild, Langen und Lösecke auch Bürgermeister Hans-Georg Meyer und Beigeordneter Franz-Josef Esser. Thema der Zusammenkunft war der Weiterbau der Bundesautobahn über Velmede hinaus bis Nuttlar mit der Weiterführung der B 7 neu bis BriIon.

Minister Kniola sicherte den heimischen Abgeordneten und den Vertretern der Gemeinde Bestwig zu, unverzüglich das Linienbestimmungsverfahren für die Strecke bis Brilon in Gang zu setzen. Auf dieses Verfahren, das die Trasse der Autobahn bestimmt, folgt dann das Planfeststellungsverfahren mit dem abschließenden Planfeststellungsbeschluß. Danach kann mit dem Bau begonnen werden. Zumindest auf dem Gebiet der Gemeinde Bestwig erwartet man im Rathaus in Bestwig keine Schwierigkeiten, die auf ein langwieriges Enteignungsverfahren hinauslaufen würden. Für die 5,1 km lange Strecke bis Nuttlar, auf der mehrere Brücken gebaut werden müssen, rechnet man zur Zeit mit Kosten in Höhe von 115 Mio. DM. Hoffnungen auf eine schnelle Lösung der Verkehrsprobleme in Bestwig sind verfrüht, denn dieser neue Bauabschnitt dürfte kaum vor dem Jahr 2000 fertiggestellt sein.

Osterfeuer in Heringhausen

Unser Artikel in der letzten Ausgabe über das fehlende Osterfeuer in Heringhausen ist auf Widerspruch gestoßen. Die Anwohner des Hauses Valmetal haben unter der Leitung von Dieter Beule wie im Vorjahr ein Osterfeuer gemacht. Den Brennstoff lieferten hauptsächlich übriggebliebene Weihnachtsbäume, die aber vorher von den Netzen befreit wurden, wie uns ausdrücklich versichert wurde. Da ging den Heringhausern glücklicherweise doch ein Licht auf.

Aufstieg in die B-Kreisliga Meschede

Die Meisterschaft in der C-Kreisliga Meschede - Gruppe Nord - und damit den Aufstieg schaffte, zwei Spieltage vor Saisonende, die Mannschaft von Schwarz-Weiß Andreasberg. Uneinholbar steht die von Aloys Schaub trainierte Mannschaft mit 5 bzw. 7 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Auf den weiteren Rängen folgen die Mannschaften des SSV Meschede IV und SKZ Meschede.

Vom ersten Spieltag an waren die Schwarz-Weißen Tabellenführer und haben sich somit die Meisterschaft redlich verdient. Nach dem Auswärtsspiel beim TuS Heinrichsthal/Wehrstapel, bei dem man knapp mit 1:0 gewann und damit den Aufstieg perfekt gemacht hatte, folgte ein Autocorso durch Andreasberg. Hupend und mit Transparenten und Fahnen saßen die Spieler teils auf den Autos und verkündeten so ihre Freude über den Erfolg.

„Drei Jahre”, so Vorsitzender Josef Teutenberg, „haben wir hieran gearbeitet.” Und mit Trainer Aloys Schaub, der zu Saisonbeginn vom SF Gevelinghausen wieder nach Andreasberg wechselte, kam dann der Erfolg.

Für die 1. Saison in der B-Kreisliga hat man sich zunächst den Klassenerhalt vorgenommen.

Einige Neuerwerbungen sollen die jetzige Mannschaft verstärken. Aloys Schaub hat bereits seine Zusage für die neue Fußballsaison gegeben, die am 16. August beginnt. Er sieht seine Aufgabe nicht nur im sportlichen Bereich. Aloys Schaub betonte, daß die Kameradschaft stimmen muß, sonst läuft auf dem Spielfest nichts. Es sollte die Aufgabe eines Trainers sein, für ein entsprechendes Umfeld zu sorgen

In einer ersten Stellungnahme zum Aufstieg lobte er den Vorstand von SW Andreasberg, der ihn in Ruhe habe arbeiten lassen und sich nicht in die sportlichen Belange eingemischt habe. Vorsitzender Josef Teutenberg sagte hier auch weiter eine gute Zusammenarbeit und die Unterstützung des Vorstandes zu. Gefeiert wurde schon kräftig in Andreasberg; wie man hörte, gab es am Tag nach dem Erfolg gar ein Sektfrühstück, welches dann nochmals weit bis in die Abendstunden ausgedehnt wurde

Auch von dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft des SW Andreasberg und viel Glück in der B-Kreisliga Meschede.