November 95

Okt95

1995

Dez95


Erweiterungs- und Umbau der Sparkasse Bestwig

Mit dem Bau des neuen Rathauses und dem Abriß des alten Gebäudes ergab sich für die Sparkasse Bestwig eine günstige Gelegenheit, ihr Hauptstellengebäude zu erweitern und den aktuellen Gegebenheiten und Bedürfnissen anzupassen.

Ausgangspunkt der Planung war ein Architektenwettbewerb im Juli 1994. Von der Jury wurden die Pläne des Architektenbüros Lange, Ulrich und Partner mit dem 1. Preis bedacht. Auf den folgenden Rängen konnten sich die Architekten Brücher aus Meschede und Menke aus Bestwig plazieren. Die Vorlage des Siegers wird nun mit kleinen Nuancen realisiert.

Zur Zeit wird der Anbau an der Südseite des bestehenden Gebäudes fertiggestellt. Hier werden das neue Treppenhaus sowie weitere sanitäre Räume entstehen. Dieser Anbau war zuerst erforderlich, um in östlicher Richtung den Flachbau und das alte Treppenhaus abreißen zu können. Mit dem Abriß des Flachbaus wird noch in diesem Jahr begonnen. Sodann soll zügig der Erweiterungsbau folgen.

Im Neubau, dessen Fassade mit viel Glas errichtet wird, entsteht die neue Kundenhalle und das SB-Zentrum. Der Altbau wird ebenfalls völlig durchbaut, so daß ab Dezember 1995 vorübergehend nur noch wenige Arbeitsräume in der Hauptstelle verbleiben. Nach Gesprächen mit der Gemeinde wird die Sparkasse im Gemeindezentrum vorübergehend Räume sowohl für die Kundenhalle mit Kasse als auch für die Kreditabteilung einrichten. Dadurch wird auch während der umfangreichen Bauzeit ein reibungsloser Kundenverkehr gewährleistet.

Die Neu- und Umbaumaßnahmen werden voraussichtlich im Herbst 1996 abgeschlossen sein. Dann wird das neue Gebäude das Erscheinungsbild Bestwigs am Rathausplatz bereichern.

Fort Fun mit Super-Saison

Geschäftsführer Peter Vohle und Parkleiter Reinhold Bültmann vom Freizeitpark „Fort Fun” äußerten sich sehr zufrieden über die am 22. Oktober abgelaufene Saison. Während andere Freizeitparks in Deutschland sich schon über Nullwachstum oder geringe Steigerungen der Besucherzahlen freuten, legte unser heimischer Park enorm zu und ist damit beim Wachstum Spitzenreiter aller Parks in Deutschland

Peter Vohle führt diese Steigerung einmal auf den über 9 Millionen teuren Wildwasserspaß „Rio Grande” zurück, den absoluten Renner dieser Saison! Hier gab es auch die längsten Wartezeiten im ansonsten eher „wartezeitarmen” Freizeitpark. Ein absoluter Hit war auch die Super-Show von Marc O'Brian, dessen Vorstellungen immer ein volles Haus sahen, der auch im nächsten Jahr wieder mit einer neuen Show in „Fort Fun” glänzen wird. Auch die Vielzahl der Attraktionen mit den schon erwähnten geringen Wartezeiten sind ein Grund für das Wachstum. Zur Beliebtheit von „Fort Fun” dürfte entscheidend mit beigetragen, daß sich die Besucher über den allgemeinen Zustand des ausgedehnten Geländes freuen: Blumen in Überzahl, Sauberkeit und ein freundlicher Service durch die Mitarbeiter. Da kann man die Blumen an die Spitzenleute des Parks weiterreichen mit dem alten Sprichwort: „wie der Herr, so das Gescherr”.

Die Steigerung der Besucherzahlen bedingte auch eine steigende Mitarbeiterzahl. An Rekordtagen bevölkerten über 10.000 Besucher den Park, die im August von über 200 Beschäftigten betreut wurden.Diese Mitarbeiter stehen nicht alle über das ganze Jahr über auf der Lohnliste, aber mancher Schüler wird sich über die Aufbesserung seines Taschengeldes gefreut haben. Sicherlich profitieren vom Boom in „Fort Fun” auch die umliegenden Dörfer, deren Gastronomen und Geschäfte steigende Umsätze haben. Nicht zuletzt dürften die heimischen Baubetriebe Arbeit durch Investitionen in „Fort Fun” haben.

Nach Ende der Saison wird bereits über das Jahr 1996 nachgedacht, für das über 4,5 Million investiert werden sollen. Hier soll ein Schwerpunkt in der Bereitstellung von Attraktionen für Kleinkinder liegen; drei für diese Zielgruppe geeignete Fahrgeschäfte sollen errichtet werden. In der Westernstadt entsteht ein neues Spielhaus in der Nähe des Bürotrakts. Das „Roll Over” bringt Nervenkitzel für Kids („modernes” Wort für Kinder) mit Überschlägen und allerlei Schüttelbewegungen. Star der Investitionen dürfte die „Devil's Mine” (Teufels Mine) werden, eine Art Achterbahn, wo der Zugang durch das ehemalige abgebrannte Steak-Haus bereits zum Erlebnisgang wird. Investieren muß heute ein Freizeitpark, um sich die Gunst der Besucher zu erhalten. Das Jahr 1995 beweist, daß „Fort Fun” in dieser Hinsicht bisher ein glückliches Händchen gehabt hat.

Neue Meßdiener in St. Margaretha

Am 1. Oktober, dem Erntedanktag, konnte Pastor Joachim Skora neun Jungen und Mädchen in einem kleinen Feierakt während der hl. Messe in die Schar der Meßdiener aufnehmen. Damit hat die Pfarrgemeinde St. Margaretha nunmehr 53 Meßdiener im Alter zwischen 9 und 18 Jahren. Im Anschluß an die hl. Messe stellten sich „die Neuen” zusammen mit Pastor Skora unserer Kamera. V.l. Alexander Becker, Patrick Heinemann, Sabrina Tusch, Dennis Kraft, Nina Heimes, Christine Siepe, Stefan Rüppel, Simone Beule, Raimund Schwedler. Als äußeres Zeichen für den Dienst am Altar überreichte Pastor Skora jedem neuen Meßdiener ein Kreuz.

Sängerfest in Andreasberg

Der Gesangverein „Concordia 1885 Andreasberg” besteht stolze 110 Jahre, wenn auch das Vereinsleben viele Jahre ruhte. 110 Jahre - das ist zwar kein Jubiläum, aber doch ein Grund, mit benachbarten Chören gemeinsam zu feiern.

Diese vergnügliche Feier fand am Abend des 7. Oktober in der festlich geschmückten Hubertus-Halle in Andreasberg statt. „Freude an der Musik” stand auf der großen Dekorationswand

Allerheiligen

Heil'ge Sehnsucht, leih' mir Schwingen,
Heb' mich aus dem Erdental,
Laß durch Nacht zum Licht mich dringen,
Zu des Heiligtums Portal!
Dort im Vorhof möcht' ich lauschen,
Wie der Friedenspalmen Rauschen
Leis' durchweht den Himmelssaal.

Wo die ewig blüh'nden Auen
Überflutet Glanz und Licht,
Sel'ge Geister jubelnd schauen
Ihres Schöpfers Angesicht,
Trinken unsagbare Wonnen
Aus dem heiligen Freudenbronnen,
Der in Eden nie versiegt.

All' die Heil'gen seh ich schreiten,
Die den Erdenlauf vollbracht,
Durch die wundervollen Weiten
Himmels Herrlichkeit und Pracht.
Engel-Hymnen, Seraphlieder
Hallen durch den Himmel wider,
Preisen Gottes Lieb' und Macht.

Land des Friedens, Land der Milde,
Aller Christen Ziel bist du.
0 ihr seligen Gefilde,
Heute jauchzen wir euch zu,
Denen wir jetzt Kränze winden,
Werden wir dort wiederfinden
Lichtverklärt in sel'ger Ruh'.

August Beule

hinter der Bühne. Und diese Freude hatte wohl jeder der fast 400 Besucher mit Bürgermeister Hans-Georg Meyer an der Spitze am dargebotenen Programm. „Musik und Gesang führen Menschen wirklich zusammen. Herkunft, Bildung und Beruf spielen keine Rolle, da hauptsächlich die Stimme zählt!” betonte er in seiner kurzen Ansprache und brachte einen Satz Noten als Geschenk mit. Josef Rath, Vorsitzender des Kreissängerbundes Meschede, überreichte dem Gesangverein zum Geburtstag eine Ehrenurkunde und ein Geldgeschenk.

Dann konnten die insgesamt zehn Chöre zeigen, daß hauptsächlich die Stimme zählt: Frauenchor „Liederrunde” Wehrstapel-Heinrichsthal, MGV „Cäcilia” Gevelinghausen, MGV „Concordia” Elpe, Chorgemeinschaft „Eintracht” Ramsbeck, MGV „Eintracht” Heringhausen, MGV Brabecke, Gemischter Chor „Concordia” Ostwig, MGV-chen Velmede, MGV „Sängerlust” Wehrstapel-Heinrichsthal und Gesangverein „Concordia” Andreasberg. Sie alle boten mit viel persönlichem Engagement ein Programm, das viel Beifall fand und teilweise ein hohes Niveau erreichte. Gekonnt führte Bernhard Schaub von Auftritt zu Auftritt. Höhepunkt war zweifellos die Darbietung der jungen Sänger des MGV Velmede (MGV-chen) unter Leitung von Detlef Müller. Sie wurden sogar vom begeisterten Publikum zu einer Zugabe nach ihrem auswendigen Vortrag der „Gospel Rhapsody” und des Liedes „Mein bester Freund” (Die Prinzen) gezwungen. Nach den Darbietungen der Chöre spielte die Briloner Band „Karelia” zum Tanz auf.

Dem gastgebenden Gesangverein Andreasberg muß man bescheinigen, daß er in den wenigen Jahren seiner „Wiederbelebung” Erstaunliches mit seinen Chorleitern Alfons Meschede und Detlef Müller geleistet hat: Von „Mozart bis Lollipop”, von altbekannten bis zu modernen Liedern, von einfachen bis schweren Partituren reicht inzwischen das Repertoire des gemischten Chores, dem freilich noch einige Männerstimmen zu mehr Ausgewogenheit verhelfen würden. Durch spendenfreudige Mitglieder und andere Gönner konnten eine neue Fahne und ein Klavier angeschafft werden. Wenn der Gesangverein „Concordia 1885” weiterhin den gemeinsamen Chorgesang als kulturelle Pflichtaufgabe für das Dorf versteht und mit Freude bzw. innerer Bereitschaft zur Sache steht, dann wird man in 15 Jahren ein echtes Jubiläum feiern können!

Sieh

Ostwig und Ramsbeck staatlich anerkannte Erholungsorte

„Gut Ding will Weile haben!” Nach langjähriger Vorbereitungszeit ist es nun soweit: Was die vielen Urlaubsgäste schon lange zu schätzen wissen, ist nun von amtlicher Seite bestätig worden: Ostwig und Ramsbeck erhalten zum Jahresende offiziell den Status „staatlich anerkannter Erholungsort” zuerkannt. Für das gesamte Bestwiger Feriengebiet bedeutet diese Anerkennung eine Aufwertung als Fremdenverkehrsregion. Es ist geplant, daß die Anerkennungsurkunden für Ostwig und Ramsbeck im Dezember dieses Jahres durch eine Persönlichkeit der Bezirksregierung überreicht werden.

Eine Vielzahl von Kriterien waren auf dem Wege zur Anerkennung als Erholungsort zu erfüllen: Von der attraktiven Lage und dem ansprechenden Ortsbild hatte sich eine Fachkommission des Landes Nordrhein-Westfalen im September 1994 überzeugt. Ostwig und Ramsbeck wurden einer Klimabeurteilung durch das Wetteramt Essen unterzogen. Selbstredend waren auch Informationen über die vorhandenen Erholungseinrichtungen, über das verzweigte Wanderwegenetz, über Spiel- und Sportanlagen und über die Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe Teil der Beurteilung als Erholungsort. Zum Beispiel kann ein Ort den Status eines staatlich anerkannten Erholungsortes nur erlangen, wenn im Ort über 100 Betten mit angemessener Ausstattung für Erholungsgäste vorhanden sind.

Die Beteiligten in Ostwig und Ramsbeck, aber auch im Bestwiger Rathaus, haben in jahrelanger mühevoller Kleinarbeit an der Erfüllung aller Kriterien gearbeitet und die nötigen umfangreichen Unterlagen zusammengestellt. Sie können sich nun über das Ergebnis freuen.

Jetzt gilt es, mit dem Erreichten zu arbeiten, um den Fremdenverkehr in diesen Orten noch weiter voranzubringen. Der nun mögliche Titel „Erholungsort” ist in mehrfacher Hinsicht ein Vorteil: Der Titel ist ein allseits bekannter und traditioneller Begriff, der dem ortsunkundigen potentiellen Gast sagt, daß es sich hier um einen Ort mit einem „richtigen” Fremdenverkehrsangebot handelt.

Der Titel ist werbewirksam. Der Titel als Schild am Ortseingang sicherlich bald zu lesen - erinnert auch den nicht direkt vom Fremdenverkehr betroffenen Ortsbewohner tagtäglich daran, in einem Fremdenverkehrsort mit Urlaubsgästen zu wohnen. Vielleicht wird es manche animieren, sich selbst für den Ort zu engagieren.

Einen weiteren Aspekt sollte man auch beachten: Der Fremdenverkehr ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor - auch im Sauerland. Mit der staatlichen Anerkennung als Erholungsort wird es mit Sicherheit leichter, bei zukünftigen Projekten zur Förderung des Fremdenverkehrs Zuwendungen oder ähnliches bewilligt zu bekommen.

H.A.

Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der Ev.- Kirche

Nach mehrmonatiger Bauzeit wird die kleine evangelische Kirche in Ramsbeck wieder seiner Nutzung zugeführt. Sechs Monate haben die evangelischen Christen darauf gewartet, daß sie in der neu renovierten und restaurierten Kirche wieder ihren Gottesdienst feiern können.

Am Sonntag, dem 26. November, wird die 120 Jahre alte Kirche wieder der eigentlichen Nutzung zugeführt. Im Rahmen eines Festgottesdienstes am Nachmittag (14.00 Uhr) soll sie feierlich wiedereröffnet werden. Als Festprediger wurde Pfr. Asael, vormals Pfarrer in Ramsbeck, angefragt - Liturg wird der Gemeindepfarrer W. Tonnat sein.

Im Anschluß an den Gottesdienst wird die Kirchenkünstlerin, Frau Altenrichter-Dicke, der Gemeinde ihr Konzept zur Ausgestaltung und Farbgebung der Kirche vorstellen und erläutern. Vier Grußworte werden den offiziellen Teil abrunden. Im Anschluß an den Festakt sind Gemeindeglieder und die allgemeine Öffentlichkeit eingeladen, die Kirche zu besichtigen.

Mit der Wiedereröffnung erhält die Kirche nun auch einen Namen: Petrus-Kirche. Damit drückt die Kirchengemeinde ein Stück ihres Selbstverständnisses aus: Wie Petrus gilt ihr die

große Verheißung Jesu Christi - gleichzeitig ist sie, ebenfalls wie der Apostel, immer wieder gekennzeichnet durch Kleinglauben, Ängste und mangelnden Mut zum Gehorsam. So wird Petrus zum Symbol für die Treue und Verheißung Jesu, und die Geschichten um Petrus zu Trost- und Mutmachgeschichten. An diesen Großen der ersten Christenheit soll ab jetzt die kleine Kirche in der Schulstraße erinnern - im Letzten an den, der uns zuruft: „Folge mir nach!”

Ehemalige Schule Heinrichsdorf heute beliebtes Ferien- und Schulungsheim

Im Jahre 1968 schloß im Zuge der Schulreform die damalige einklassige Volksschule Heinrichsdorf für immer ihre Pforten. Lange Zeit hatten die Räume keine besondere Funktion, bis schließlich im Jahre 1977 die katholische Kirchengemeinde „St. Marien” Hamm-Heessen das Haus von der Gemeinde Olsberg anmietete, um es zu einem attraktiven Ferienheim umzugestalten.

In monatelanger Arbeit wurde das Gebäude von einem bewährten Arbeitsteam in Eigenleistung umgebaut und renoviert. Im unteren Stockwerk entstand aus dem ehemaligen Klassenzimmer ein großer Gemeinschaftsraum, der seitdem vielen Zwecken dient (so z.B. gemeinsames Essen, Gesprächs- und Diskussionsrunden, Schulungen verschiedenster Art, gemeinsame Spiele, Basteln und Werken etc.). Im ehemaligen Gruppenraum wurde eine Küche eingerichtet; alle Gäste des Ferienheims können sich dort selbst verpflegen. Das obere Stockwerk wurde zu Schlafräumen umgebaut; es können insgesamt 29 Personen dort untergebracht werden. Im Keller befindet sich noch ein Freizeit- und Spielraum, der von Kindern und Jugendlichen gern benutzt wird.

Auch die Stadt Olsberg als Eigentümerin des Gebäudes ist in all den Jahren nicht untätig gewesen und war stets bemüht, das Haus in einem guten Zustand zu erhalten. So wurden vor einigen Jahren im Keller vollkommen neue Duschen und Waschbecken und im unteren Stockwerk sanitäre Anlagen errichtet

Als Hausmeisterin des Ferienheimes ist seit Beginn Frau Resi Meyer tätig. Sie sorgt für die Sauberkeit im Haus und ist immer bemüht, allen Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. In enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Kirchengemeinde „St. Marien” übernimmt sie auch organisatorische Aufgaben.

An vielen Wochenenden und in den Ferien ist das Haus belegt; dann herrscht reges Leben im kleinsten Ortsteil der Stadt Olsberg. Gruppen, Vereine, Schulklassen und Familien aus Westfalen und darüber hinaus, an die die Kirchengemeinde „St. Marien” in Hamm-Heessen das Gebäude weitervermietet, fühlen sich auf der Höhe „pudelwohl”. Dort können sie sich erholen und entspannen, können ausgedehnte Wanderungen unternehmen und besondere Sehenswürdigkeiten wie das Bergbaumuseum Ramsbeck, Fort Fun, die Drachenflugschule Elpe, den Astenturm u.a. kennenlernen. Auch der Kinderspielplatz und die Freizeitanlage, die vom Heinrichsdorfer Heimatverein errichtet wurden, locken die Gäste an.

Willy Judith

Der Denkmalschutz in Heringhausen

In Heringhausen sind es 15 Objekte, die vom Landesamt für Denkmalpflege zur Eintragung in die Denkmalliste der Gemeinde Bestwig vorgesehen sind. Nachdem zuerst alle Besitzer eine Unterschutzstellung abgelehnt hatten, sind nun bereits sechs Gebäude als Baudenkmäler eingetragen worden. Weitere Häuser sind, da der zuständige Ausschuß der Gemeinde Bestwig nicht mit den Vorstellungen des Denkmalamtes einig ging, zur Entscheidung an den Minister für Städtebau weitergeleitet worden.

Im Rahmen der Erhaltung der restlichen, ehemaligen Kirchplatzbebauung soll nun auch das Gebäude Kirchplatz 14 unter Schutz gestellt werden. Es handelt sich um ein fachwerkenes Querdeelenhaus, welches 1853 bezugsfertig wurde. Das Gebäude zeigt die Fortentwicklung kleinbürgerlicher Anwesen im 19. Jahrhundert und ist somit aus ortsgeschichtlichen, wissenschaftlich-hauskundlichen und volkskundlichen Gründen ein schützenswertes Haus. Ehemalig gehörte das Grundstück zur Mühle. Johann Rüthing, genannt Müller, gab den Betrieb in die Hände seines Sohnes und baute sich auf dem so genannten Müllers Kälberkamp einen Ruhesitz. Fortan war er der Alte-Müller und das Gebäude ist bis zur Zeit im Volksmund als „Allemüllers” bekannt.

ReiSch

Erfolgreicher junger Mann

Danyel Tomé aus Ramsbeck, Am Eickhagen, bestand an der Weserland-Klinik in Vlotho das Staatsexamen als Kran kengymnast-Physiotherapeut mit der Note „gut”. Danyel war lange Jahre erfolgreicher Rhönradsportler im TuS Velmede/Bestwig. Wir gratulieren auch sehr herzlich.

Großmütter

Großmütter sind die einzigen Erwachsenen, die Zeit haben. Beim Spazierengehen heißt es nicht: „Mach weiter, komm endlich, beeil dich!” Großmütter gehen langsam an schönen Blättern und Raupen vorbei. Eine Großmutter schlägt kein Kind, sie kommt lachend in Wut. Eine Großmutter läßt bei Geschichtenerzählen nichts weg und hat auch nichts dagegen, die gleiche Geschichte öfter zu erzählen. Sie weiß, daß Kinder einfach ein zweites Stück Kuchen brauchen oder ein viel größeres. Eine Großmutter ist schwerhörig, wenn wir uns wieder einmal daneben benehmen. Großmütter sind meist dick, aber nicht zu dick, um dir die Schuhe zuzubinden. Sie tragen eine Brille und manchmal können sie sogar ihre Zähne herausnehmen. Großmütter sind gar nicht so zerbrechlich, wie sie immer sagen, auch wenn sie öfter sterben als wir. Und jeder sollte versuchen, eine Großmutter zu haben.

Dieses Loblied auf alle Großmütter hat ein 8-achtähriger Schweizer Bub geschrieben. Der Text wurde in der kleinen Wallfahrtskirche „Maria Hilf” in Hollbruck bei Sillian (Osttirol) entdeckt und aufgeschrieben von

Sieh.

Ausflug der Männergemeinschaft

Die Männergemeinschaft Heringhausen hatte sich beim diesjährigen Jahresausflug am 23. September das Waldecker Land als Ziel ausgesucht. Die Fahrstrecke war bewußt so gewählt, daß in kurzen Etappen sehenswerte Orte angefahren wurden und man Zeit zum Verweilen hatte.

Erste Station des Ausflugs war das neue „Gran Dorado Parkhotel Hochsauerland” in Medebach mit seinem Südsee-Badeparadies, Boutiquen und Bars. Die riesige Freizeitanlage - so beeindruckend sie auch ist - wirkt doch reichlich deplaciert in der sauerländischen Landschaft. Kurz darauf erreichte man das Dorf Goldhausen. Hier wurden auf dem Eisenberg die Grundmauern des alten Grafenschlosses freigelegt. Vom Georg-Viktor-Turm hat man bei gutem Wetter einen weiten Blick über das Bergland ringsum. Leider war der Himmel trübe, so daß Korbach in der nahen Ebene kaum zu sehen war.

In Korbach konnten die Teilnehmer nach Stadtplan einen Bummel durch die reizvolle Altsstadt und die moderne Fußgängerzone der Neustadt mit ihren Ladenstraßen unternehmen. Nach der Mittagspause fuhr der Bus weiter zum nächsten Etappenziel in Arolsen: Das Residenzschloß beeindruckt in der Harmonie von Außen und Innen, in Gleichklang von Natur und Architektur. Bei der Führung durch das Schloßinnere gefielen besonders die prächtigen Deckenmalereien, die kostbaren Möbel und die zahlreichen Gemälde.

Nicht weit von Arolsen liegt die Twiste-Talsperre. Als Besonderheit gibt es dort ein rundes See-Cafe, das auf dem Überlauftrichter der Talsperre errichtet wurde und nur über eine Brücke erreichbar ist. Hier schmeckten Kaffee, Waffeln oder Kuchen noch mal so gut!

Nach einem anschließenden Spaziergang entlang des Sees steuerte Bruno Wüllner als letztes Tagesziel den Waldgasthof Sternrodt (bei Bruchhausen a. d. St.) an. Die Fahrtroute führte durch Waldecker Orte, die mancher Teilnehmer noch nie gesehen hatte. Der erlebnisreiche Tag endete in gemütlicher und fröhlicher Runde. Sogar echtes Oktoberfest-Bier gab es! Als „Geheim-Tip” sollte man sich diesen gastlichen Ort merken: Wirtin Gaby stellt jeden Gast mit Speis und Trank zufrieden

Sieh

Kindergarten in Heringhausen

Nachdem im Sommer in Heringhausen die „Elterninitiative Kindergartenbau Heringhausen e.V.” als Verein ins Leben gerufen wurde, ist inzwischen bereits einiges passiert, über das wir die Bevölkerung informieren möchten.

Die wichtigsten Aufgaben des neu gegründeten Vereines waren die „Behördengänge”. Zuerst beantragten wir bei dem Hochsauerlandkreis die Anerkennung als freier Träger. Die Zulassung als freier Träger ist unbedingt notwendig, um einen Kindergarten betreiben zu dürfen. Nachdem eine hieb- und stichfeste Satzung erstellt war, konnte durch einen Notar die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht veranlaßt werden. Gleichzeitig mußten wir beim Finanzamt einen Antrag stellen, der dem Verein die Gemeinnützigkeit bescheinigt und zur Ausstellung von der Steuer abzugsfähigen Spendenbescheinigungen berechtigt. Diese sehr wichtigen Punkte wurden ohne Verzögerungen durchgeführt.

Nun konnten wir daran denken, Veranstaltungen durchzuführen, um einen finanziellen Grundstock für den neuen Kindergarten zu erstellen.

Als erstes erhielten wir durch die Gemeinde und vor allem durch die Mitwirkung der Fußballabteilung des TuS Valmetal die Möglichkeit, eine Fußballveranstaltung gegen eine Auswahl der Redaktion Dortmund des Westdeutschen Rundfunks durchzuführen. Drei Spiele fanden an diesem Nachmittag statt, der für unseren Verein ein voller Erfolg wurde.

An dieser Stelle nehmen wir die Gelegenheit wahr und danken sehr herzlich - zum einen den Sportlern, die für den attraktiven Sport gesorgt haben, den aktiven Helfern und - nicht zu vergessen - den sehr zahlreichen Besuchern, die durch ihren selbstlosen Einsatz und sehr guten Verzehr für das tolle Ergebnis gesorgt haben.

Für unsere nächste Veranstaltung, eine Verlosung auf dem Kinderschützenfest, spendeten alle Geschäftsleute aus Heringhausen sowie die Sparkasse und FORT FUN Gutscheine oder Produkte aus ihren Betrieben und sorgten damit für eine ungewöhnlich breite Palette an Gewinnen, die es uns ermöglichten, 258 Lose zu verkaufen und für jedes Los einen Gewinn auszugeben. Auch hier nochmals unseren herzlich Dank an alle Spender und natürlich auch an alle Loskäufer, die letztendlich unsere Kasse haben klingeln lassen.

Damit wir im Jahr 1996 den geplanten Kindergartenbau können, reichen trotz 95 % Finanzierung durch den HSK unsere selbst aufzubringenden Mittel noch lange nicht aus. Wir appellieren an alle Mitbürger, den Bau durch ihren Beitrag zu fördern. Dazu besteht die Möglichkeit „förderndes Mitglied” mit einem individuellen Jahresbeitrag zu werden. Ein vorbereitetes Formular ist dieser Ausgabe des RuR für d Ortsteil Heringhausen beigefügt.

Das ausgefüllte Fo rmular bitten wir einem der Vorstandsmitglieder Karl-Heinz Mönig, Sigrid Gockel, Ewald Schmitten, Wolfram Kottlors oder Norbert Becker zu übergeben, die auch noch weitere Formulare bereithalten. Auch hier bedanken uns schon jetzt für Ihre Bereitschaft und Ihre Hilfe. (KHM)

Ein außergewöhnlicher Frühschoppen

Bei hochsommerlichen Temperaturen hatte Peitz-Berni einige fleißige sonntägliche Gottesdienstbesucher in Heringhausen zu einem kleinen Frühschoppen auf „Peitz-Deele” eingeladen. Die Gäste waren: Nöllen Heini, Winkelmanns Aloys und Alfons, Schäpers Kalli, Veihströters Fritz, Gerts Franz und Alfred Borys mit Frau Anne. Es wurde aus guten, alten Zeiten geplaudert. Vor allen Dingen wußte Nöllen Heini nach 60 Jahren so einiges zu erzählen.

Die angenehme Kühle auf der Deele (bedingt durch das alte Deelenpflaster), sowie das Bier, was aus einem Trog aus dem Jahre 1799 serviert wurde, sorgten für gute Stimmung. Am Schluß bekam jeder Gast aus der eigenen Hühnerhaltung ein Bio-Ei.

Auch 1996 soll hier ein Frühschoppen stattfinden. Vielleicht ist das einer Überlegung wert! Wie kommt man zu einer Einladung: Am Sonntag die hl. Messe besuchen, dann klappt alles wie von selbst; es waren noch einige Plätze auf der Deele frei.

Herzliche Grüße Berni

Anm. der Redaktion: Auch wir würden eine Einladung gern annehmen, allein schon wegen des Bio-Eies.

Trödelmarkt der ev. Kirchengemeinde

Alle Erwartungen weit übertroffen!

Fleißig mühten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Stände auf dem Trödelmarkt aufzubauen und zu dekorieren. Gewaltige Mengen mußten da den einzelnen Ständen zugeteilt und aufgebaut werden. An den Tagen vorher hatten flinke Hände allen eingehenden Trödel vorsortiert - nun galt es, die Schützenhalle für den großen Tag zu gestalten. Eine Unruhe lag auf den Vorbereitungen: Werden die Leute kommen? Werden wir von den Mengen einiges verkaufen können? „Wenn wenigstens die Unkosten rüber kommen!” meinten die Skeptiker. „Na, drei- bis fünftausend DM sollte der Tag schon bringen!” so ein Optimist

Und dann kam der Nachmittag! Schon vor 14.00 Uhr waren die Türen nicht mehr verschlossen zu halten - sechzig bis siebzig Wartende ließen sich nicht mehr aufhalten! Und immer mehr kamen: Hundert, zweihundert, dreihundert, Die Schulstraße war beidseitig zugeparkt, ebenso alle näheren Parkplätze. Zum Schluß des Tages stand es fest: Über achthundert Menschen waren zum Trödelmarkt gekommen - die Schützenhalle war gefüllt wie ein orientalischer Markt.

Die Mitwirkenden trauten ihren Augen kaum: Die Fülle an den Ständen bröckelte sichtbar weg. Unmengen wechselten in diesen vier Stunden den Besitzer! Ein Herr erwarb für zweihundert DM Schallplatten, das Kinderspielzeug war schon zur Halbzeit fast ausverkauft, selbst die meisten Möbel trugen nach kurzer den Aufkleber „verkauft!”. Zum krönenden Abschluß wurde dann der Versteigerungsmarkt - er brachte weit über eintausend DM!.

Als die Türen geschlossen wurden, da stieg die Spannung der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wie wird es wohl gelaufen sein?”, das war die alles bewegende Frage. Und es wurde gezählt - eine Kasse nach der anderen wurde zur Abrechnung gebracht. Und dann das Ergebnis: „9.500,- DM” Reinerlös für die Kirchenrenovierung! Keiner in diesem Kreis hatte damit je gerechnet - es je für möglich gehalten. Und doch: Es ging beim Trödelmarkt zwar um den Erlös, aber zugleich um ein kleines Fest! Es war schön und hat vielen Menschen Freude gemacht. „All die Anstrengungen und die vielen Stunden haben sich dann doch wirklich gelohnt”, sagte eine Mitwirkende ganz erschöpft.

Brunnen verändert

Der Brunnen vor dem Rathaus wurde nachträglich verändert. Statt der vier Sprudelquellen leiten nun zwei Düsen das Wasser von unten gegen das fast 10 mm starke Edelstahlblech. Zusammen mit dem Regenwasser aus der Dachrinne entsteht ein bewegtes Bild - falls es regnet. Eine Minifontäne hinter dem Blech kommt sich - so scheint es uns - etwas verloren vor.

„Park and Ride” ist fertig.

Die 2. Phase der Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes wurde jetzt abgeschlossen. Hinter dem Gasthof Hegener und dem Lidl-Markt wurden etwa 40 Parkplätze fertiggestellt, die zum „Park and Ride” bestimmt sind. Hinter diesem Fremdwort versteckt sich schlicht, daß man hier sein Fahrzeug parken und mit der Eisenbahn weiterfahren kann.

Das Gelände, das die Gemeinde von Hegeners erwarb, war sehr verwahrlost. Nun soll es durch Grünanlagen verschönert werden. Die Verbindung zum Bahnhof wird durch eine Fußgängerbrücke über die Valme hergestellt. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau der Betonbrücke aus Fertigteilen begonnen werden. Mit diesem 3. Teil der Bauarbeiten wird Bauvorhaben „Bahnhofvorplatz” abgeschlossen. Auf dem ebenfalls erworbenen Apfelhof hinter Optik-Schulte soll eine Grünanlage entstehen.

Kinderspielplatz Andreasberg

Das Projekt „Kinderspielplatz Andreasberg” geht in die Winterpause. Was wurde bisher geschafft: In Eigenleistung wurde das Grundstück zwischen Reinhard Becker und der Gaststätte Dickmann hergerichtet. Bäume wurden beseitigt, Boden angefahren und planiert, das Grundstück wurde eingezäunt, die Sitzfläche wurde gepflastert. Zum Schutz wurde eine Blockhütte aufgebaut. Leider konnte der Rasen nicht mehr gesät werden; das wird nun im Frühjahr geschehen.

Eine Haussammlung brachte die stolze Summe von rund 2.700 DM zusammen; dafür sollen Spielgeräte angeschafft werden. Allen Spendern sei hier noch einmal herzlich gedankt.

Für die Anschaffung von Spielgeräten ist jedoch eine größere Summe erforderlich. Hier hoffen wir auf die Unterstützung durch die Gemeinde Bestwig, denn schließlich geht es um das Wohl unserer Kinder. Im Frühjahr sollen die Spielgeräte aufgestellt werden, dann wird auch der Spielplatz gebührend eingeweiht.

Wiemhufe wird erschlossen

Vor ca. 30 Jahren wurden im Baugebiet „Oben auf der Wiemhufe” in Andreasberg die ersten Wohnhäuser errichtet. Als Zuwegung in dieses Gebiet dient bis heute die seinerseits erstellte Baustraße. Ein ordnungsgemäßer Ausbau der Erschließungsstraße ist bis heute noch nicht erfolgt. Der Zahn der Zeit hat, wie nicht anders zu erwarten, kräftig am Asphalt der Straße genagt. Obwohl die Gemeinde jeweils im Frühjahr die im Winter neu entstandenen Löcher notdürftig geflickt hat, scheint nunmehr der Zeitpunkt gekommen, über einen endgültigen Ausbau der Erschließungsstraße nachzudenken.

Diesen Gedanken hatte Ortsvorsteher Erhard Faber aufgegriffen und sämtliche Anlieger für den 4. Oktober 1995 in das Jugendheim der ev. Kirche zu einer Besprechung eingeladen. Neben dem Bürgermeister Hans-Georg Meyer konnte OV Faber auch den Bauamtsleiter Günther Lademacher begrüßen.

Dieser erläuterte auch zunächst eingehend Art und Umfang der geplanten Erschließung. Der Erschließungsbereich erstreckt sich von der Einfahrt vor der ev. Kirche bis zum Friedhof (Wohnhaus Stempel). Der hintere Bereich bis zur Anbindung an die Straße nach Wasserfall bleibt zunächst unberücksichtigt. Nach den Berechnungen von Herrn Lademacher belaufen sich die Gesamtkosten der Erschließungsmaßnahme auf ca. 380.000 DM. Von diesem Betrag trägt die Gemeinde 10%, die restlichen 90% sind von den jeweiligen Grundstückseigentümern aufzubringen.

Obwohl der Großteil der Anwesenden einer Erschließung grundsätzlich positiv gegenüberstand, erschreckte diese enorme finanzielle Belastung zunächst jedoch alle. Es entstand eine ausführliche, teilweise auch heftig geführte Diskussion, in der die gesamte Angelegenheit von allen Seiten durchleuchtet wurde. Bürgermeister Meyer wies nochmals auf die Sicherungspflicht der Gemeinde hin, auf Grund derer Rat und Verwaltung der Gemeinde von sich aus tätig werden müssen, wenn Gefahr für die Benutzer besteht. Falls einem Bürger wegen des schlechten Straßenzustandes etwas zustößt, kann es dazu führen, daß die Straße in jedem Fall erschlossen wird. Dann besteht die Gefahr, daß den Anliegern nur ein geringeres Mitspracherecht zusteht.

Nach dieser Aussprache kam man zur Abstimmung. Trotz dieser hohen Kostenbelastung sprach sich die Mehrheit der Anwesenden für die endgültige Erschließung der Straße aus. Weiterhin wurde beschlossen, daß Herr Lademacher Alternativvorschläge unterbreitet, über die in einer erneuten Versammlung Anfang 1996 beraten werden soll. Mit den Bauarbeiten soll möglichst noch vor Ende 1996 begonnen werden.

K.-H. W.

5 Jahre Heimatkundliche Wanderungen

In Zusammenarbeit des Verkehrsamtes Bestwig mit dem Ortsheimatpfleger von Heringhausen Reinhard Schmidtmann sind nunmehr 18 heimatkundliche Wanderungen organisiert und durchgeführt worden. Erfreulicherweise hat sich eine Gruppe von Stammwanderern gebildet; diese sind bei jedem Termin dabei, aber auch immer wieder finden sich Erstwanderer ein.

Ziel dieser Wanderungen ist es, den Einheimischen und den Gästen unsere schöne sauerländische Heimat näherzubringen. Es ist nun einmal so, daß man schöne Aussichtspunkte, einen bedeutenden Grenzstein oder eine Wallburganlage nur zu Fuß erreichen kann. Immer wieder hört man von Mitwanderern, daß sie etwas noch nie gesehen oder eine so schöne Aussicht niemals genossen haben. Es soll sogar Eingesessene geben, die noch nicht ein einziges Mal auf dem Ohlenkopf, der „Kanzel des Sauerlandes” gewesen sind.

Niemand, auch nicht ein Wanderführer, weiß alles, doch durch Gespräche und Hinweise unter den Wanderern wird die Heimat immer besser erlebt und erschlossen. Hier ist auch Gelegenheit gegeben, einmal die etwas negativ beurteilte Clubwirtschaft zu durchbrechen. Alle Personenkreise sind gern gesehen, und es ergibt sich ein Gedankenaustausch, welcher den dörflichen Zusammenhalt wie auch den Kontakt zu Gästen positiv beeinflußt. Eine Mittagseinkehr oder ein Abschlußschoppen runden so einen Wandertag ab.

Auch für 1996 sind wieder einige Wanderungen in Vorbereitung. Schon jetzt bitten das Verkehrsamt und der Wanderführer darum, die rechtzeitig bekannt gegebenen Termine zu beachten, damit nicht die Stammwanderer durch andere Verpflichtungen an der Teilnahme gehindert werden.

ReiSch

5 Jahre Panikorchester

Ende der 80er Jahre trafen sich 11 Musiker in Heringhausen, um aus Spaß an der Freud zusammen zu musizieren. Diese Truppe hatte sich zum größten Teil aus dem Bläserchor abgesondert und bestand ausschließlich aus Musikern mit - natürlich - Blechinstrumenten.

1990 kamen Schlagzeug und die „Dicke Pauke” hinzu. Mit der so komplettierten Besetzung wurde eine Kapelle gegründet unter dem Vorsitzenden Reinhold Willecke, dem Geschäftsführer Willi Rahn und dem Kapellmeister Siegfried Koch. Auch der Name war schnell gefunden. Das ””anikorchester”, inzwischen weit über Heringhausen hinaus bekannt geworden. Das Repertoire umfaßt sowohl die klassischen Schützenfestlieder als auch alle Arten von Stimmungsliedern.

Aus der reinen „Spaß an der Freud” sind in diesem Jahr ca. 30 Auftritte geworden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, treffen sich die Hobbymusiker regelmäßig jeden Sonntag morgen zur gemeinsamen Probe. Über Jahre hinaus als feste Termine gebucht sind u. a. das Feuerwehrfest in Fretter, die musikalische Unterhaltung der Wandertage des Wandervereins Ruhr-Valme-Elpetal und das Schützenfest in Brabecke. RuR wünscht den Bläsern für die Zukunft viel Erfolg.

K.H.M.

Viel Spaß beim Kartoffelbraten

Am 9. 9. 1995 hatte die Freizeit Sport e. V. wie in jedem Jahr zu ihrem traditionellen Kartoffelbraten auf die Freizeitanlage in Andreasberg eingeladen. Neben Kartoffeln gab es reichlich Speis und Trank, dazu Kinderbelustigungen und das Torwandschießen, das mit Siegerpokalen belohnt wurde. Trotz widriger Witterung waren viele Andreasberger der Einladung gefolgt.

Höhepunkt des Tages war ein Fußballspiel der Freizeitsportler gegen eine Damenmannschaft aus Nimwegen in Holland, das friedlich unentschieden endete. Die Gäste, die sich zur Halbzeit mit einer Flasche Aufgesetztem stärkten, überreichten als Geschenk eine Urkunde aus Zink mit einer Widmung. Für ihre Gäste hatten die Andreasberger ein Programm vorbereitet, das die 20 Damen und zwei Herren ins Bergbaumuseum und in den Freizeitpark „Fort Fun” führte. Die Andreasberger Freizeitsportler freuen sich bereits auf das kommende Jahr, denn sie wollen gern einer Einladung nach Holland folgen.

Max Hamedinger, 1. Vorsitzender der Freizeit-Sport e.V. bedankt sich bei der Bevölkerung und allen Helfern, die zum guten Gelingen des Tages beigetragen haben.

Gemeindemeisterschaften im Tennis

Am 9. und 10. September 1995 fanden auf der Tennisanlage der Tennisabteilung Ramsbeck die Endspiele der Tennis-Gemeindemeisterschaften Bestwig statt. Die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen interessante und spannende Endspiele. Der Vorsitzende der Tennisabteilung Ramsbeck, Karl-Heinz Hoof, konnte am Sonntagabend zur Ehrung der Gewinnerinnen und Gewinner Bürgermeister Hans-Georg Meyer, Gemeindedirektor Franz-Josef Esser und den 2. Vorsitzenden des Gemeindesportverbandes Alfred Wenzl begrüßen.

Hier nun die Ergebnisse der Endspiele:

Wandern mit der IGF

Regelmäßig bietet die Interessengemeinschaft Fremdenverkehr in Ramsbeck geführte Wanderungen für Gäste und Einheimische an, die gut angenommen werden. Zur Herbstwanderung am 17. Oktober konnte Wanderführer Leo Jaschzurski 30 Teilnehmer begrüßen, die er über den Kaminweg bis zur Pumpstation in der Twillmecke und weiter durch den Faulenberg zur Hütte Alwine führte. Natürlich hatten die gut 12 Kilometer die Wanderer hungrig und durstig gemacht. Dafür hatten fleißige Helfer vorgesorgt: An der Schutzhütte gab es belegte Brote mit Hausmacher Blut- und Leberwurst von der Metzgerei Bültmann, dazu von den Helferinnen selbstgebackenen Kuchen. Fritz Schmitten steuerte dazu seinen Holzhauerkaffee, der mittlerweile berühmt ist. Zum Schluß gönnte man sich ein Bier oder einen Schnaps gegen die abendlich-herbstliche Kühle.

In diesem Jahr bot die IGF 12 Wanderungen an, die immer etwa 15 Teilnehmer hatten. In den acht Jahre, in denen die IGF neben den Wanderungen Spiel- und Bastelveranstaltungen und Schlemmeressen anbietet, hat es bereits über 100 geführte Wanderungen gegeben, die meistens Leo Jaschzurski in der Führerrolle sahen. Als „Hilfsführer” bewährten sich aber auch schon Richard Schmitten, Adolf Siepe und Luzie Morfeld. Leo weiß mit seinem bergbaulichen Wissen, das er sich in 32-jähriger Bergmannstätigkeit erworben hat, auf alle Fragen erschöpfend Antwort zu geben, die den Ramsbecker Bergbau betreffen. Schließlich ist er auch als Fachmann für Ramsbecker Steine bekannt. Bei jeder Wanderung gibt es unterwegs eine Rast, bei der den Teilnehmern im Walde Getränke gereicht werden. Sehr viele holländischen Gäste nutzen die Gelegenheit, unter sachkundiger Leitung unsere heimische Bergwelt zu erwandern.

Wegen des Holzfällerkaffees, den Fritz Schmitten so trefflich zubereiten kann, kommen zur Herbstabschlußwanderung Wanderer aus der Umgebung. Er verriet uns sein Rezept: Über einem Feuer aus Buchenholz wird Wasser in einem Kessel zum Kochen gebracht. Dann wird das grobgemahlene Kaffeemehl mit einem angebrannten Buchenstock eingerührt. Erst wenn der kochende Kaffee dreimal aus der Tülle des Kessels herausgestoßen ist, wird er vom Feuer abgenommen und zum Absetzen des „Prütts” beiseitegestellt. Kenner wissen es zu schätzen, wenn in die würzige Brühe noch ein Schnaps geschüttet wird. Am bestens ist es wohl, daß man einmal so eine Wanderung mit dem kulinarischen Ende selber mitmacht. Es lohnt sich! Damit würde man auch die erfolgreiche ehrenamtliche Tätigkeit der Helferinnen und Helfer der Interessengemeinschaft Fremdenverkehr in Ramsbeck würdigen und unterstützen.

Mühlenverein auf Tour

Am 7. Oktober hatte der neugegründete Mühlenverein seine Mitglieder zu einem Ausflug eingeladen. Auf dem Besichtigungsprogramm, das Engelbert Prein als Vorsitzender gut vorbereitet hatte, standen in erster Linie die Knochenmühle in Isingheim und die Cobbenroder Getreidemühle.

Die noch heute vollfunktionsfähige Knochenmühle in Isingheim (4 km von Eslohe) ist eine echte Rarität. Noch zu Beginn .dieses Jahrhunderts wurden in der kurz nach 1800 erbauten Mühle am Esselbach über tausend Zentner Tierknochen pro Jahr zu Mehl gemahlen. Ein 3 Meter großes, oberschlächtiges Wasserrad treibt ein Schlagwerk mit 65 kg schweren, eisernen Stempeln. Damit wurden die abgekochten und entfetteten Knochen zerstampft. Das Knochenmehl benutzten die Landwirte der Umgebung als Phosphatdünger auf ihren Feldern. Nach dem 2. Weltkrieg brachte der Kunstdünger die Kochenmühle zum Stillstand. Das Knarren und Ächzen der seit 1985 unter Denkmalschutz gestellten Isingheimer Mühle hört man heute nur noch, wenn Gäste den Besitzer Franz Stratmann besuchen. Freundlich und sachkundig führte er auch den Besuchern aus Ramsbeck die Anlage und ihre Arbeitsweise vor.

Die unweit gelegene Getreidemühle in Cobbenrode aus dem 17./18. Jahrhundert wurde erst kürzlich mit Mühlteich und Wasserzuleitung restauriert. So kann in der Mühle die Funktion der früher im Sauerland viel genutzten Wasserkraft wieder originalgetreu demonstriert werden. Außerdem ermöglicht es die guterhaltene Mühlentechnik, wie in früheren Zeiten Korn zu mahlen. In einem kleinen Backhaus neben der Mühle wird regelmäßig (an jedem 1. Sonntag im Monat) in einem alten Steinbackofen aus dem Jahre 1903 Brot gebacken.

Nach der Begrüßung mit einem echten Mühlentrunk wurden Mühle und Backes eingehend „begutachtet”. Anschließend gab es Kaffee und eine Kostprobe des frischgebackenen, deftigen Brotes mit Schmalz und Bauernwurst belegt. Da die Oktobersonne vom blauen Himmel lachte, schmeckte auch schon eine Flasche Bier am frühen Morgen. Selbstverständlich nahm fast jeder die Möglichkeit wahr, ein gerade gebackenes Brot zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen.

Zur Mittagszeit kehrten die Mühlenfreunde in der Domschänke in Eslohe ein. Nach dem hervorragenden Essel und einigen Glas Esselbräu führte Hobby-Bierbrauer Hermann Stoetzel noch durch seine kleine, aber feine Brauerei. Der schöne Ausflug endete dann am frühen Nachmittag im heimatlichen Ramsbeck beim Schweitzer Karl. Sicherlich hat der Vorstand auch im nächsten Jahr eine ähnlich gute Idee, um mit den Mitgliedern des jungen Mühlenvereins Erlebnis und Geselligkeit so ideal zu verbinden.

Sieh